Montag, 11. Juni 2007

EU-Kommissar Günter Verheugen im Gegenwind _________________________________________________________________ Der Druck auf den deutschen Politiker Verheugen wächst. Schon einmal hatte er sich gegen Vorwürfe (Verdacht auf Günstlingswirtschaft) zu wehren. Nun wird es noch enger für den Europa Abgeordneten. Nachdem der verheiratete Politiker im Turtelurlaub mit seiner Kabinetts-Chefin Hand in Hand gesehen wurde (Er hatte sie vorher zur Leiterin des persönlichen Stabes befördert - mit einem Monatsgehalt von 11500 Euro), wehrte er sich mit den Worten: __________________________________________________________________ "Es bestand keine über Freundschaft hinausgehende Beziehung, als diese Ernennung erfolgte. so ist die Situation auch heute!" __________________________________________________________________ Für Verheugen sollte diese Erklärung ein endgültiger Befreiungsschlag aus der selbstverschuldeten Krisensituation sein. Nun bekam der Verdacht der Günstlingswirtschaft letzte Woche erneut Nahrung. Die "BUNTE" veröffentlichte eine aktuelle Foto, auf welcher der SP Politiker nach Dienstschluss die Brüsseler Wohnung von Petra Erler betritt und mit weitern Bildern belegte, dass am Morgen die Chefbeamtin ihren Chef mit ihrem Auto zur Wohnung des Chefs zurückfuhr. Veheugen liess über den Sprecher erneut ausrichten, dass seine Beziehung zur Kabinettchefin nicht über die Feundschaft hinausgehe. Für viele Politiker ist Verheugen damit nicht mehr tragbar. So wie Wolfewitz aus ähnlichem Anlass zurücktreten musste, finden die Kritiker: Verheugen muss jetzt auch zurücktreten. Der Vorwurf der Begünstigung ist nun gegeben. Wie will jetzt der angeschossene Politiker vor dem Bundestag die neusten Zweifel ausräumen? Verheugen denkt gar nicht daran, vor dem Bundestag die Vorwürfe zu entkräften. Stattdessen kündigt er rechtliche Schritte gegen die "BUNTE" an. Bereits im Dezenber hatte er die Veröffentlichung von Fotos verhindern können, die "FOCUS" vorlagen. Die Fotos zeigten den Kommissar mit seiner wichtigsten Mitarbeiterin - angeblich nackt - an einem litauischen Ostseestrand. Auch Angela Merkel erachtete damals diese Geschichte als Privatsache. ___________________________________________________________________ KOMMENTAR: Es ist sicherlich gut, wenn sich Privatpersonen gegen das Publizieren von Bildern aus der Privatsphäre wehren. Doch muss sich ein Mann der Oeffentlichkeit stets bewusst bleiben, dass auch "nicht publizierte Bilder" seiner Reputation schaden können. Obwohl niemand nachweisen kann, was der Politiker die ganze Nacht bei seiner Untergebenen getrieben hat - Es wäre durchaus denkbar, dass die beiden intensiv gearbeitet hatten und wichtige Dinge besprechen mussten. Verheugen hat möglicherweise sogar in einem separaten Zimmer genächtigt. Tatsächlich ist es so: Was der Politiker getan hat, ist seine Privatsache. Dennoch müsste ein Politiker stets darauf bedacht sein, dass er - als Person der Oeffentlichkeit - nicht alles tun und lassen kann, so wie es ihm beliebt. Besonders in seinem angeschlagenen Zustand ,weil es um den Ruf geht, um den Vorwurf der Begünstigung! Verheugen müsste gelernt haben: Journalisten wie auch die Oeffentlichkeit machen sich aus derartigen Geschichten ihren eigenen Reim . Wir finden: Die jüngste Krise hat der Politiker selbst verschuldet. Er handelte völlig naiv und unklug. Jetzt muss er aufpassen. Es wird für ihn eng, obwohl noch nichts bewiesen ist. Es geht aber um seinen persönlichen Ruf , um sein Image. Es ist nun interessant, mit zu verfolgen, wie sich Verheugen nach diesen Vorkommnissen und mediengerechten Klatschgeschichten aus der engen Ecke befreien kann. Es wird jetzt nicht mehr so einfach sein. Denkanstoss für die Leser: Was würden Sie dem angeschlagenen Politiker raten?