Montag, 7. September 2009

Analog: "Mann beisst Hund":

Schüler verprügelt Polizisten

Unglaublich - aber wahr. Lesen Sie folgenden Beitrag (Quelle Blick):

Von wegen Sonntagsruhe! Auf seiner Routinekontrolle im Zug von Aigle nach Martigny verlangt der Kontrolleur von einem Jugendlichen das Billett. Doch dieser hat weder ein gültiges Ticket noch einen Identitätsausweis bei sich. Der Kontrolleur fordert ihn auf, in Bex auszusteigen. Dort kommen plötzlich andere Jugendliche zur Szene hinzu. Einer dieser Teenies pöbelt den Zugsanstellten an, hindert ihn daran, wieder in den Zug einzusteigen. Die Polizei wird informiert. Zwei Beamte eilen herbei. Sie verlangen einen Ausweis vom jungen Schwarzfahrer.

Doch der schlägt auf einen Polizisten ein, wirft ihn zu Boden. Erst drei weitere Polizisten können die Situation retten.

Schockierend!: Jugendlicher schlägt auf Polizisten ein

Die beiden pöbelnden und schlägernden Jugendlichen werden von der Polizei auf den Posten gebracht und müssen über Nacht in Untersuchungshaft bleiben. Der eine war der Polizei bereits bekannt. Gegen den 15- und den 17-Jährigen läuft nun ein Strafverfahren. Der zusammengeschlagene Polizist erleidet Verletzungen am Kopf, an den Knien, am Hals und an den Ellbogen. Er wurde in der Zwischenzeit wieder aus dem Spital entlassen.

Eine Frage zum Nachdenken: Was könnte die Ursache dieser unbeherrschten Ausbrüche sein?

- Orientierungslosigkeit?

- Verwahrlosung?

oder................?

Wer vor Mikrofon und Kamera die Fassung verliert, hat das ZWEI am Rücken.

Das hat Pascal Couchein in der ARENA letzte Woche erlebt.

Nun gibt es ein aktuelles Beispiel im Radio:

Ich zitiere TAGI:

Wenn Schawinski und Stoehlker die Fassung verlieren

Sie sind beide Alphatiere und rhetorisch sehr beschlagen: Klaus J. Stoehlker und Roger Schawinski. In einer Radio-Talkshow gingen die beiden aufeinander los – pubertäre Zustände beim Radio für Erwachsene.

Kampf zweier Dinosaurier: Kommunikationsberater Klaus J. Stoehlker und Radiopionier Roger Schawinski.

Kampf zweier Dinosaurier: Kommunikationsberater Klaus J. Stoehlker und Radiopionier Roger Schawinski. Bild: Keystone

Links

Beide dachten ans Abbrechen

Roger Schawinski und Klaus J. Stoehlker waren beide nahe daran, die Sendung abzubrechen, wie sie unabhängig voneinander gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnetz ausführten. «Ich hatte keine Lust mehr, mit ihm zu sprechen», sagt Schawinski. «Das ist in 40 Jahren das erste Mal, dass meine jouralistische Integrität ohne Beweise dermassen in Frage gestellt wurde.» Ähnlich erging es Stoehlker: «Er hat einfach alle Stoehlker-Klischees hervorgebracht», klagt er. Während der Musikeinspielung habe Schawinski ihm gesagt, es solle niemand wagen, ihn so herauszufordern, auf seinem Niveau könne ohnehin niemand diskutieren. Der Grund, weshalb Stoehlker das Gespräch nicht frühzeitig beendet hat: «Den Gefallen wollte ich Schawinski dann doch nicht machen.»

Vom ersten Satz an war Roger Schawinski gestern auf Angriff aus: «Der Mann, der immer alles besser weiss», stellte der Moderator in seiner Talkshow auf Radio 1 den Gast, Kommunikationsberater Klaus J. Stoehlker, vor. Was folgte, war eine denkwürdige Radiostunde, in der sich zwei äusserst intelligente und mindestens ebenso eitle Menschen mit Vorwürfen und Beleidigungen zu überbieten versuchten.

Stoehlker, auch nicht zurückhaltend, wenns ums Austeilen geht, liess sich rasch in die Defensive drängen. Schawinski warf ihm vor, seine Söhne Fidel und Raoul getauft zu haben, und unterstellte ihm, in seinem Blog unbestätigte Gerüchte und Falschmeldungen zu verbreiten. Schawinski brachte diese zweifellos diskussionswürdigen Themen nicht nur ins Gespräch ein, sondern stellte mit seiner Wortwahl und der Tonalität immer auch den Charakter seines Gegenübers in Zweifel. Die Gemüter erhitzten sich je länger je mehr und so kam es bald auch zu absurden Wortwechseln. Hier ein Beispiel:

Stoehlker unterstellte Schawinski schon mal, über einen «relativ bescheidenem Verstand» zu verfügen. Schawinskis Argumentation stand zuweilen tatsächlich auf einem wackligen Fundament. Er berief sich bei seinem Vorwurf, Stoehlkers Blog-Eintrag über Ted Kennedy sei falsch, einzig auf einen Wikipedia-Eintrag - eine solche Recherche-Methode würde Schawinski wohl nicht einmal bei seinem Praktikanten akzeptieren.

Schawinski schaffte es, Stoehlker mit dauernden Sticheleien und subtilen Beleidigungen dermassen in Rage zu bringen, dass sich dieser zu einer mehr als fragwürdigen Aussage verleiten liess: Stoehlker warf Schawinski vor, Moslems und Araber zu beleidigen, was mit seiner Herkunft zu erklären sei.

Eine Entgleisung, die einerseits Schawinskis Angriffslust nur noch anstachelte, andererseits dafür sorgte, dass der Kommunikationsprofi Stoehlker - der wohl gemerkt hatte, dass er hier eine Grenze überschritten hatte - für eine Weile erstaunlich wortkarg wurde.

Die beiden waren dermassen aufgebracht, dass jeder noch so kleine Versprecher gegenseitige Beleidigungen auslösen konnte:

Zuweilen stritten sich die beiden Vielredner noch darüber, wer wohl weniger spricht:

Die Sendung beendete Schawinski, ohne sich wie sonst üblich bei seinem Gast zu bedanken – eine weitere Ohrfeige. So unterhaltsam der Schlagabtausch war, beim Zuhörer bleibt ein schaler Nachgeschmack. Da sind zwei Menschen, die eigentlich niemandem mehr etwas beweisen müssten und nicht fähig sind, einen verbalen Schlagabtausch durchzuführen, ohne dass es zum Eklat kommt. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)

Kommentar: Bitte urteilen Sie selbst. Beantworten Sie folgende Fragen:

- Wer punktet mehr?

- Wer ist glaubwürdiger?

- Wie hätten Sie reagiert auf die Provokationen Stöhlkers? Vor allem wenn man persönlich angegriffen und ohne Belege beleidigt wird?

- Weshalb kam Roger Schawinsky in Rage?

LINKS:

  1. rhetorik.ch aktuell: Ehrverletzungsklage gegen Stöhlker

    19. März 2005 ... Nach einer "Sonn-Talk"- Sendung auf "Tele Zürich" hatte sich der bekannte PR-Berater Klaus Stöhlker eine Ehrverletzungsklage eingehandelt. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/03_19.html - Cached - Similar
  2. [PDF]

    KLAUS J. STÖHLKER AUF DEM HEISSEN STUHL

    File Format: PDF/Adobe Acrobat - View Stöhlker in der Rundschau: “Wer im Fernsehen ist, hat einen höheren Marktwert.” ... tung sogar von Stöhlker explizit unterstrichen, ... www.rhetorik.ch/Aktuell/stoehlker/08_2003.pdf - Similar
  3. Raffinierte Rhetorik allein genügt nicht - rhetorik.ch aktuell:

    3. Aug. 2003 ... Stöhlker wies im Interview darauf hin, das diese Zitate nicht von ihm, ... Brennwald: Klaus Stöhlker, fangen wir mit dem letzten Fall an, ... www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Aug_03_2003.html - Cached - Similar
  4. rhetorik.ch aktuell:

    Über die medienrhetorischen Fähigkeiten von Klaus J. Stöhlker haben wir schon einmal ... Der interne Newsletter geriet auf Umwegen in Stöhlkers Hände. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mar_16_2004.html - Cached - Similar
  5. Medienrhetorik: Klaus J. Stoehlker auf dem heissen Stuhl ...

    Medienrhetorik: Klaus J. Stöhlker auf dem heissen Stuhl. von Marcus Knill. Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich (www.persoenlich.com), ... www.rhetorik.ch/Aktuell/stoehlker/persoenlich.html - Cached - Similar
  6. rhetorik.ch aktuell: Das Blocherprinzip

    3. Febr. 2007 ... Klaus Stöhlker äusserte sich hierauf auf Anfrage von Radio 24 ausführlich über das Buch und vermutet, dass Ackeret mit dem Buch die beste ... www.rhetorik.ch/Aktuell/07/02_03/index.html - Cached - Similar
  7. rhetorik.ch aktuell: Joschka Fischers Rhetorik im Visa-TV Auftritt

    Etwas Ähnliches konnte schon bei Klaus Stöhlker in der Rundschau erlebt werden. Auch Stöhlker schlug sich damals dank rhetorischem Geschick hervorragend und ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/04_25.html - Cached - Similar
  8. rhetorik.ch aktuell: Kurt Felix über das TV Experiment von Blocher

    PR Berater Klaus Stöhlker wagte sogar die Behauptung, Matthias Ackeret begrabe mit diesen Interviews seine journalistische Karriere. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/04_29/index.html - Cached - Similar
  9. rhetorik.ch aktuell: Das Blocher TV

    Wenn die Herren Stöhlker und Gilli den Journalisten verurteilen, bevor Sie mehrere Sendungen gesehen haben, so gibt uns das zu denken. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/07/09_16/index.html - Cached - Similar
  10. rhetorik.ch aktuell:

    19 Mar 05: Ehrverletzungsklage gegen Stöhlker · 18 Mar 05: Präsentation von schlechteren Zahlen · 17 Mar 05: Jürgens bereut das unbedachte Plappern ... www.rhetorik.ch/Aktuell/Wortwirkung.html - Cached - Similar

An die Teilnehmer des Universitätslehrganges ULG 3 (Block 17) "Projektmanagement: MEDIEN-KOMMUNIKATION"

AENDERUNG IM LEHRKOERPER (bitte beachten!!

Regula erkrankte. Wir wünschen ihr gute Besserung. Siehe neue Referentenliste.

Wir arbeiten diese Woche in drei Bereichen PRINT, RADIO, FERNSEHEN. Alle Module betreffen die Thematik "Ich und die Oeffentlichkeitsarbeit". Sie werden erkennen, dass es immer darum geht, EINE Aussage (Votum, Botschaft, Argument, Antwort), verständlich (EINfach), verkürzt, überzeugend auf den Punkt zu bringen.

Zur Einstimmung folgender Beitrag (Hier der LINK):

Oeffentliche Auftritte

Öffentliche Auftritte. von Marcus Knill. 1. Vorbereitung ... 2. Kurz vor dem Auftritt. Sich lockern. ... 3. Beim Auftritt. Keine Nebengedanken. ... www.rhetorik.ch/OeffentlicheAuftritte/OeffentlicheAuftritte.html - Cached - Similar

Öffentliche Auftritte

von Marcus Knill

Ihr Ausbildungsteam freut sich auf das konkrete Tun im Mediensimulator:

Matthias Ackeret (TV), Chefredaktor PERSOENLICH

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Peter Salvisberg (Radio), KTipp

http://www.knill.com/Addressen/ss_salvisberg.jpg

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Peter Röthlisberger (Print), Chefredaktor Blick am Abend

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Technische Leitung: Faro Butscher

Faro Butscher als Kameramann:

www.eclipsefilm.com

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Gesamtleitung: Marcus Knill

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WIR HABEN UNS MIT IHREN PROJEKTEN AUSEINANDERGESETZT UND FREUEN UNS AUF DIE GEMEINSAMEN TAGE!

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NACHLESE: DAS MODUL GING SEHR GUT UEBER DIE BUEHNE:

- dank lernwilliger, kompetenter, selbstkritischer Teilnehmer

- dank erfahrener TOP Referenten (alle waren Profis in allen Bereichen: PRINT-, RADIO-, TV)

- Dank eines Profi Kameramanns

- Dank TOP Bedingungen

Wir arbeiteten in SAANEN im Hotel Steinberger (hervorragende Infrastruktur) beim schönstem Altweibersommerwetter.

Fazit:

Die wichtigsten Erkenntnisse veranschaulicht folgendes Buchstabenbild SAANEN

S --> Selbstkritik, selbst weiter lernen

A ---> Antizipieren (Wir können die meisten Fragen gedanklich vorbereiten)

A ---> Achtsamkeit heisst: Sich auf ETWAS 100%ig konzentrieren

N ---> Natürlich bleiben (authentisch bleiben - trotz ungewohnter Umgebung)

E ---> EIN-fach reden, EIN-deutig antworten

N ---> Narrative Rhetorik nutzen (eine Geschichten, ein Beispiel erzählen)

Missverständnis - Nicht richtig zugehört- falsche Interpretation des Textes oder Falschinformation?

Bundespräsident Merz hat Erklärungsbedarf

Im Interesse der Geiseln herrschte bis anhin allgemeine Zurückhaltung. Nun wird die Kritik immer lauter.

An allen Medienkonferenzen behauptete Merz, er habe ein Schreiben, indem der Schweiz versprochen worden sei, die Geiseln werden bis Ende August in der Schweiz sein.

Ich zitiere Nachrichten.ch:

Libyen habe Bundespräsident Hans-Rudolf Merz bei seinem Besuch in Tripolis nicht versprochen, die beiden festgehaltenen Schweizer könnten noch im August ausreisen. Dies sagte Vize-Aussenminister Khaled Kaim der «NZZ am Sonntag».

tri / Quelle: sda / Sonntag, 6. September 2009 /
Vereinbart worden sei, dass in diesem Zeitraum etwas unternommen werde, so Kaim. Der libysche Premierminister habe somit sein Versprechen eingehalten, denn der Generalstaatsanwalt habe die beiden vor dem Monatsende zwei Mal getroffen. Und die libysche Regierung könne nicht den Generalstaatsanwalt antreiben, sagte Kaim im Gespräch mit der «NZZ am Sonntag» weiter. Möglicherweise liege ein Missverständnis vor, wenn in der Schweiz eine gewisse Empörung herrsche. Die Vereinbarung zwischen beiden Ländern sei am 20.
Alles nur ein Missverständnis? Hans-Rudolf Merz und der Vertrag. /
August unterzeichnet worden, und schon wenig später seien die beiden einvernommen worden. Die Beziehungen zwischen Libyen und der Schweiz voll zu normalisieren, werde einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Kaim. Dies aus technischen, nicht aus politischen Gründen. Ein Treffen mit dem Schweizer Aussenministerium sei am 4. September vereinbart gewesen, aber Libyen habe andere Verpflichtungen gehabt. Das Treffen habe verschoben werden müssen.

Kommentar: Nach diesen gegensätzlichen Aussagen, müsste eigentlich Bundespräsident Merz den Wortlaut des zitierten Schreibens sofort publik machen und beweisen, dass er recht hat. Er hält sich jedoch weiterhin bedeckt und nun muss er damit rechnen, dass die Oeffentlichkeit im Ungewissen bleibt, ob das Ganze tatsächlich nur ein Missverständnis war oder ob es sich bei diesen gegensätzlichen Aussagen um eine weitere Kommunikationspanne handelt.

Wortlaut des Briefes vom 26. August gibt Anlass zu Diskussionen

Bundespräsident sieht darin eine feste Zusage.

Für Experten ist der Wortlaut nicht eindeutig.

Ich zitiere Blick:

Ein Brief sollte Klarheit bringen: Libyen hat Bundespräsident Hans-Rudolf Merz die Freilassung der festgehaltenen Schweizer bis Ende August offenbar doch schriftlich zugesagt. Das sagte Müller, nachdem er einen entsprechenden Brief Libyens einsehen konnte. Der Bundespräsident habe ihm den Brief gezeigt, sagte Müller (Grüne/AG), Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats (APK), heute gegenüber dem Westschweizer Radio RSR. Merz hatte nach seiner Reise nach Libyen am 20. August gesagt, die beiden könnten gemäss einem Versprechen bis Ende August heimkehren.

In den letzten Tagen hatte der Vize-Aussenminister von einem Missverständnis gesprochen: Es sei lediglich versprochen worden, es werde etwas unternommen. Die Schweizer seien befragt worden.

«Wir glauben», «wir nehmen an»

Eine Abschrift dieses Briefes liegt der Nachrichtensendung «10vor10» vor. In den entscheidenden Passagen heisst es: «Wir nehmen an, dass die Angelegenheit in einigen Tagen erledigt sein wird». Und bezüglich der Schweizer Geiseln: «Wir glauben, dass ihr Fall sehr bald abgeschlossen sein wird und dass sie vor Ende des Monats aus Libyen ausreisen können.»

Dieser Brief vom libyschen Premierminister Al-Baghdadi Ali al-Mahmudi vom 26. August wurde bislang unter Verschluss gehalten. Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sagte an der Medienkonferenz vom 2. September dazu: «In einem Schreiben vom 26. August sicherte mir die libysche Regierung zu, dass der Fall sehr bald abgeschlossen werde. Und dass die beiden Schweizer noch vor Ende des Monats August aus Libyen ausreisen können.» Brief spaltet Parlamentarier Schweizer Parlamentarier legen den Wortlaut des Briefes sehr unterschiedlich aus: Für SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli kann von einer fixen Zusage «keine Rede sein.» Ähnlicher Meinung ist da auch die Zürcher CVP-Nationalrätin Kathy Riklin: «Das ist schon eine magere Zusage für das Versprechen, welches wir bekommen haben», sagt sie gegenüber «10vor10». Für eine klare Zusage hält der Präsident der Aussenpolitischen Kommission (AKP), Geri Müller, dagegen die Aussage des besagten Briefes: «Aufgrund dieses Schreibens ist für mich die Zusage gegeben», betont er. Morgen früh um 7 Uhr müssen Bundespräsident Hans-Rudolf Merz und Bundesrätin Micheline Calmy-Rey der Aussenpolitischen Kommission zur Libyen-Frage Rede und Antwort stehen – und den vollständigen Brief vorlegen. (SDA/s5j)

Bundesrat Hans-Rudolf Merz: Ein Brief solls jetzt ein für alle Mal klären. (Keystone)

Hat Muammar al-Gaddafi doch ein schriftliche Zusage für die Freilassung der Geiseln bis Ende August gegeben? (Reuters)

Kommentar: Mir ist jetzt verstänndlich, weshalb der Bundespräsident den Brief unter Verschluss gehalten hat. Wir wissen nicht, was mündlich zugesichert wurde. Der Wortlaut ist aber eindeutig - NICHT eindeutig. Erstaunlich, wie sich Geri Müller auch bei dieser Auseinandersetzung verhält.

"ICH GLAUBE" heisst lediglich: "Es wird in Aussicht gestellt". Die Formulierung ist aber kein eindeutiges Versprechen. Damit hat unser Bundespräsident einen weiteren Bock geschossen. Im Vertrag hat er nicht nur das Wichtigste (nämllich die Befreiung der Geiseln) vergessen. Er hat den Wortlaut nicht richtig gelesen und zu seinen Gunsten interpretiert!

Nachtrag TAGI:

«We believe»: Die «Zusage» des libyschen Premiers im Wortlaut Libyen-Affäre: Die «Zusage» im Wortlaut

Das Schreiben des libyschen Premiers liess Bundespräsident Merz auf die rasche Heimkehr der Schweizer Geiseln hoffen. Einige Formulierungen hätten Merz aber skeptisch machen müssen. Mehr...

Aus 20 Min:

Christoph Mörgeli (SVP/ZH): «Von einer Zusage kann keine Rede sein. Wenn ich ein Los der Landeslotterie kaufe, glaube ich auch, dass ich den Hauptgewinn habe». Auch CVP- Nationalrätin Kathy Riklin gab sich im Beitrag kritisch: «Das ist schon eine magere Zusage für das Versprechen, welches wir bekommen haben.»Merz hatte nach seiner Reise nach Libyen am 20. August gesagt, die beiden könnten gemäss einem Versprechen bis Ende August heimkehren. In den letzten Tagen hatte der Vize-Aussenminister von einem Missverständnis gesprochen: Es sei lediglich versprochen worden, es werde etwas unternommen. Die Schweizer seien befragt worden.