Donnerstag, 1. Oktober 2009

China zeigt, was GLEICHMACHEREI heisst:

China feiert mit gigantischer Militärparade 60-jähriges Bestehen

Kommentar: Das Idealbild des Kommunismus ist eine Welt, bei der es allen gleich gut geht. Angleichung wird an der Militärparade in China zelebriert. Bereits an der Olympiade wurde demonstriert, dass sich das Individuum der Ideologie völlig unterzuordnen hat.

Disziplin, Unterordnung und Ausgleich sind für alle demokratische Länder nicht suspekt - aber nicht Selbstzweck.

Für uns gibt es ein Gleichgewicht zwischen Chaos und Ordnung, zwischen Individualismus und Altruismus. Wir erleben ständig, dass es bei vielen Spannungsfeldern kein ENTWEDER - ODER gibt, sondern nur ein SOWOHL-ALS AUCH.

Erstaunlich ist, dass die Präzision der Massendemonstrationen das Publikum immer wieder faszinieren konnte. Das hat schon Hitler erkannt. Bei seinen Massenaufmärschen - die bewusst zelebriert und inszeniert wurden - gab es jedoch weder Farbaufnahmen noch ein Fernsehen. Aber auch Hitler wurde zugejubelt.

TAGI und NZZ im neuen Kleid

Nichts über Veränderungen, wenn sie zu Verbesserungen führen. Verschlechterungen sind aber Veränderungen, auf die man verzichten sollte.

«Wir ändern unser Kleid.» verkündete die «Neue Zürcher Zeitung» und der «Tages-Anzeiger». Ich zitiere (Regula Stämpfli für den Kleinreport):

Ich lasse mich gerne belehren. Den Unterschied zwischen NZZ und Tagi kann ich visuell und inhaltlich nur marginal feststellen . Ueberall: Farbige, grosse und ähnliche Bilder, nun halbseitig und halbseitig abgetrennt, ach wie modern! Schliesslich meint auch der «Tages-Anzeiger», er habe sein «inhaltliches Profil» geschärft. Kann ich mir gut vorstellen, bei all den kürzlich erfolgten Entlassungen hochqualifizierter Redaktoren. Wo kein Inhalt vorhanden ist, zeigt sich auch keine Form. Ein Blick auf den uniformen, gleichgeschalteten Onlineauftritt von Tagi, Bund, BaZ und NZZ genügt. Da sind die Nachrichten zwar meist Klasse, aber eben: überall gleich. (Ende Zitat)

Kommentar:

Auch ich war nicht glücklich mit der neuen Aufmachung. Bilder sind sehr wichtig. Sie erleichtern das Verständnis und haben eine suggestive Wirkung. Worte und Bilder sollten jedoch übereinstimmen. Wenn nun die gross aufgemachten Bilder jene vertiefenden Beiträge ersetzen, die als Ergänzung zu den Gratiszeitungen notwendig wären, weil die entlassenen Mitarbeiter diese Beiträge nicht mehr schreiben können, so ist dies fragwürdig. Wenn Polanski auf zwei verschiedenen Seiten viertelseitig abgebildet wird, frage ich mich, ob man mit den beiden gross aufgemachten Fotos die inhaltliche Leere ersetzen kann. Das neue Bildkonzept ist keine Ergänzung zu dem heutigen News Kurzfutter. News holen wir Leser vorwiegend aus dem Internet und den Gratisblättern. Was heute mangelt sind vor allem die vertiefenden Kommentare. Die beiden Chefredaktoren der NZZ und des TAGI wissen sicherlich, dass es auch die Möglichkeit gibt, mit Worten Bilder zu wecken. Ich verweilte jüngst in der ZEIT auf einer ganze Seite (man hätte sie als Buchstabenwüste bezeichnen können). Ich las den ganzen Beitrag mit grösstem Interesse durch. Weshalb? Mich packten die Worte, weil sie im Kopf Bilder auslösten. Die Autorin verstand es, so zu schreiben, dass meine Sinne angesprochen wurden. Ich hörte, sah, fühlte das Geschriebene.

Wer sich mit Angewandter Rhetorik beschäftigt, erkennt bald: Worte müssen Bilder auslösen.

Zurück zur neuen Aufmachung des TAGI und der NZZ:

Die Zeitungen wären gut beraten, wenn Sie das Schwergewicht auf vertiefende Hintergrundbeiträge mit Bildern im Kopf verlagern. Mit gossen Fotos allein ist es leider noch nicht getan.

Beitrag im Persönlich BLOG:

Tagi und NZZ im neuen Kleid

Marcus Knill

Nichts über Veränderungen, wenn sie zu Verbesserungen führen. Verschlechterungen sind Veränderungen, auf die man verzichten sollte. “Wir ändern unser Kleid.” verkündete jüngst die “Neue Zürcher Zeitung” und der “Tages-Anzeiger”.

Ich zitiere Regula Stämpfli:

“Ich lasse mich gerne belehren. Den Unterschied zwischen NZZ und Tagi kann ich visuell und inhaltlich nur marginal feststellen . Ueberall: Farbige, grosse und ähnliche Bilder, nun halbseitig und halbseidig abgetrennt, ach wie modern! Schliesslich meint auch der «Tages-Anzeiger», er habe sein «inhaltliches Profil» geschärft. Kann ich mir gut vorstellen, bei all den kürzlich erfolgten Entlassungen hochqualifizierter Redaktoren. Wo kein Inhalt vorhanden ist, zeigt sich auch keine Form. Ein Blick auf den uniformen, gleichgeschalteten Onlineauftritt von Tagi, Bund, BaZ und NZZ genügt. Da sind die Nachrichten zwar meist Klasse, aber eben: überall gleich.”

Kommentar: Auch ich war nicht glücklich mit der neuen Aufmachung. Bilder sind zwar wichtig. Sie erleichtern das Verständnis und haben eine grosse suggestive Wirkung. Worte und Bilder sollten jedoch übereinstimmen. Wenn nun die gross aufgemachten Bilder jene vertiefenden Beiträge ersetzen, die als Ergänzung zu den Gratiszeitungen notwendig wären, so ist dies fragwürdig, zumal die entlassenen Mitarbeiter die Hintergrundbeiträge nicht mehr schreiben können. Wenn Polanski in der gleichen Zeitung auf zwei verschiedenen Seiten viertelseitig abgebildet wird, frage ich mich, ob man mit solch gross aufgemachten Fotos die inhaltliche Leere ersetzen kann.

Das neue Bildkonzept ist keine Ergänzung zu dem heutigen News Kurzfutter. News holen wir Leser vorwiegend aus dem Internet und den Gratisblättern. Was heute mangelt sind vertiefende Kommentare. Die beiden Chefredaktoren der NZZ und des TAGI wissen sicherlich, dass es auch die Möglichkeit gibt, mit Worten Bilder zu wecken. Ich verweilte jüngst in der ZEIT auf einer ganzen Seite (man hätte sie als Buchstabenwüste bezeichnen können). Ich las den ganzen Beitrag mit grösstem Interesse durch. Weshalb? Mich packten die Worte, weil sie beim Leser im Kopf Bilder auslösten. Die Autorin verstand es, so zu schreiben, dass meine Sinne angesprochen wurden. Ich hörte, sah, fühlte das Geschriebene.

Wer sich mit Angewandter Rhetorik beschäftigt, erkennt bald: Worte können auch Bilder auslösen. Zurück zur neuen Aufmachung des TAGI und der NZZ: Die Zeitungen wären gut beraten, wenn Sie das Schwergewicht auf vertiefende Hintergrundbeiträge mit Bildern im Kopf verlagern. Mit gossen Fotos allein ist es noch nicht getan.

Marcus Knill
Donnerstag, 1. Oktober 2009 um 10:44 Uhr

Das Bundesratmotto: ALLE GEGEN ALLE

Calmy-Rey kritisiert öffentlich ihre Kollegin, die Justizministerin:

Bei der Festnahme des Filmemachers Roman Polanski haben die Verantwortlichen nach Ansicht von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey Fingerspitzengefühl vermissen lassen. Rechtlich habe die Schweiz aber keine andere Wahl gehabt, sagte Calmy-Rey. Da die USA ein Auslieferungsbegehren gestellt hätten, habe die Schweiz keinen Spielraum gehabt, sagte sie heute vor den Medien. Es gebe ein Abkommen mit den USA, und die Schweiz halte sich an Abkommen. Es sei aber ein «Mangel an Finesse», dass für die für die Festnahme Polanskis ausgerechnet eine Einladung zu einem Anlass in der Schweiz genutzt worden sei. Das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sei über die Festnahme nicht vorgängig informiert worden, sagte Calmy-Rey. Für die Modalitäten der Verhaftung sei das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) verantwortlich. (SDA)

Micheline Calmy-Rey vermisst das Schweizer Fingerspitzengefühl. (Reuters)

Blick spricht hernach vom Tanz der Vampire

Jeder beisst jeden:

Den «Tanz der Vampire», den der Bundesrat aufführt, hätte Roman Polanski nicht besser inszenieren können.

Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf. (Reuters)

In Polanskis Kultfilm «Tanz der Vampire» will jeder jeden beissen. Genau das läuft auch als Realsatire im Bundesrat ab: Bei jeder neuen Krise fahren die Magistraten ihre Zähne aus. Jüngste Szene im Horrorstreifen Bundesrat: Sololauf der Justizministerin bei der Verhaftung Polanskis in Zürich. Formal-juristisch völlig korrekt lässt Eveline Widmer-Schlumpf den früheren Kinderschänder Polanski auf Gesuch der USA verhaften. Einsam und alleine beisst sie zu. Gestern gestand ihr Sprecher, das Bundesamt für Justiz habe am Freitagabend die Departementschefin informiert, «weil es erkannte, dass es sich um einen besonderen Fall handelt, der Reaktionen auf der politischen Ebene auslösen dürfte». Aber Widmer-Schlumpf entschied, ihre Kollegen nicht einzuweihen. Aussenministerin Micheline Calmy-Rey zeigte sich gestern an einem Medien-Treffen brüskiert. «Das EDA war nicht informiert», hielt sie fest. Und biss sogleich zurück: «Man kann die Frage stellen: Fehlte es an Fingerspitzengefühl?» Ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Justizministerin, mit der sie vor einigen Monaten in Sachen UBS noch prima kooperierte. Aber alles schon wieder vorbei. Die einen wollen Polanski ehren, die anderen ihn verhaften Calmys Ärger ist nicht unberechtigt: Schliesslich hatte sie anderntags die stinksauren Kollegen aus Paris und Warschau am Apparat. Blitzableiter zu spielen gehört zwar zum Job der Aussenministerin. Aber keiner tut das gerne, wenn er nicht vor aufziehenden Unwettern gewarnt wird. Im Regen stehen gelassen hat Widmer-Schlumpf auch den Direktor des Bundesamtes für Kultur, Jean-Frédéric Jauslin. Sein Amt subventioniert nicht nur das Zürcher Filmfestival mit jährlich 50 000 Franken. Jauslin persönlich wollte auch die Laudatio auf Polanski halten. Womit dessen Ehrung einen quasi-offiziellen Charakter erhielt. Groteske Situation: Eine Behörde will Polanski ehren, die andere lässt ihn verhaften, die dritte darf die Scherben aufwischen. Mittendrin in der Kakofonie: Bundesratssprecher André Simonazzi. Verzweifelt versuchte er Montag und Dienstag, Ruhe ins Chaos zu bringen. Die Departementssprecher wurden aufs Stillhalten eingeschworen, nur das EJPD solle Auskunft erteilen. Doch Calmy-Rey konnten die Schweige-Appelle des Sprechers nichts anhaben. Heute wird die Polanski-Affäre laut BLICK-Informationen ein Nachspiel in der Bundesratssitzung haben. Der Tanz der Vampire geht weiter.

Einmal mehr: JEDER GEGEN JEDEN!!!!!!!!!

Nicht nur Aussenministerin gegen Justizministerin.

Auch der Innenminister kritisiert die Aussenministerin öffentlich

Zitat Blick:

Polanski-Verhaftung

Für Couchepin wäre Finesse fehl am Platz gewesen

Aktualisiert 30.09.2009

BERN – Der scheidende Bundesrat Pascal Couchepin ist uneins mit Kollegin Micheline Calmy-Rey. Seiner Meinung nach ist man bei der Verhaftung von Filmemacher Roman Polanski richtig vorgegangen.

Kommentar: Der neugewählte Bundesrat wünschte sich, dass künftig der Bundesrat mit einer Stimme sprechen sollte. Es gab in der Vergangenheit zu viele Pannen. Vorläufig bleibt dies ein frommer Wunsch. Denn: In Wirklichkeit schaut jeder Bundesrat nur für sich. Nach dem Sololauf des Bundespräsdidenten in der Geiselaffaire und dem Hickhack zwischen Calmy-Rey und Merz versagt nun der Bundesrat schon wieder im Fall Polanski. Wann endlich lernt unserer Landesregierung die notwendigen Auseinandersetzung intern auszufechten, um nachher geschlossen als Einheit aufzutreten?

Nachtrag zur Verhaftung Polanskis

Tagi:

Wie kommt es, dass die Meinungen derart auseinandergehen?

Gewiss, der ursprüngliche Gerichtsprozess weist Verfahrensfehler auf, über die man diskutieren kann. Ausserdem musste Polanski in seinem Leben schon unvorstellbares Leid erfahren. Ob diese Argumente die Straffreiheit des Regisseurs rechtfertigen, sei hier dahingestellt. Die Argumente aus der Kulturecke klingen ohnehin anders.

Seltsame Argumente

Nur wenige Stunden nach der Festnahme des Regisseurs hatte die Schauspielerin Whoopi Goldberg erklärt, Polanskis damals 13-jähriges Opfer sei gar nicht vergewaltigt worden: «Ich weiss, es war keine Vergewaltigung-Vergewaltigung», sagte sie. «Es war etwas anderes, aber keine richtige Vergewaltigung.»

Regisseur Volker Schlöndorff klagte derweil in der deutschen Presse, der Kollege werde nur deshalb nach über 30 Jahren noch so unbarmherzig verfolgt, «weil er prominent ist». Und Tarantino-Produzent Harvey Weinstein findet gar, dass Kritik an der Filmkaste generell unangebracht sei: Hollywood besitze nämlich den besten moralischen Kompass. Schliesslich sei es die Filmindustrie gewesen, die nach Katastrophen wie 9/11 oder dem Hurrikan Katrina Geld gesammelt habe.

Die Argumente sind so naiv wie peinlich. Immerhin lässt sich daraus die Einstellung vieler Stars destillieren: Hier der Künstler, frei von puritanischem Dünkel, dort der gesetzestreue Bürger: Es ist genau diese elitäre Haltung der Kunstschaffenden, die die Stimmung gegenüber Roman Polanski derzeit kippen lässt. Den Schaden hat jedoch nicht nur Polanski; die Künstler setzen mit der reflexartigen Solidaritätsbekundung ihre moralische Autorität – sofern sie diese überhaupt besassen - aufs Spiel. Nicht zuletzt zeigen die überhasteten Äusserungen, nach welch provinziellen Mustern selbst Hollywood funktioniert: Man verrät keinen aus den eigenen Reihen. Blut – in diesem Fall Sperma – ist dicker als Wasser.

Betriebsblindheit

Irritierend ist auch die Betriebsblindheit der Branche. Debra Winger, die Jury-Präsidentin des Zurich Film Festivals, sagte, «die Kunstwelt leidet und fühlt mit dem Menschen Roman Polanski». Die Unfähigkeit, zwischen Kunst und Künstler zu unterscheiden, ist frappant.

Dabei ist Polanski nicht der erste Fall, der uns vor Augen führt, dass ein grosser Künstler kein grosser Mensch sein muss. Man denke an Woody Allen, Miles Davis, Richard Wagner und natürlich Michael Jackson.

Die Doppelmoral in der Kunst hat übrigens bereits George Orwell beschäftigt. In einem seiner Essays heisst es: «Wenn Shakespeare zurückkehren würde und es sich herausstellte, dass seine Lieblingsbeschäftigung das Vergewaltigen von kleinen Mädchen wäre, würde keiner etwas sagen, weil der Meister sonst keinen neuen ‹King Lear› schreiben könnte.» Das ist freilich überspitzt. Oder nicht? Debra Winger jedenfalls schloss ihre Trotzrede mit den Worten: «Wir hoffen auf ein weiteres grosses Meisterwerk von Roman Polanski.» (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)

NAchtrag, der zu denken gibt

Quelle blick online:

«Er schien es als ‹normal› anzusehen, was mit dem Mädchen geschah»: Autor Martin Amis über Roman Polanski. (Reuters)

1977 geschah es in Los Angeles. Roman Polanski hatte Sex mit der damals 13-jährigen Samantha Geimer. Gab ihr erst Alkohol und Drogen. Und verging sich dann an dem Mächen. Polanski gestand den «ungesetzlichen Sex» und sass dafür zunächst 47 Tage im Gefängnis, floh aber vor der Urteilsverkündung nach Europa und kehrte nicht mehr in die USA zurück. Am Samstag vergangener Woche wurde Polanski in der Schweiz verhaftet. Und heute wurde sein Gesuch wegen Freilassung gegen Kaution abgelehnt. Grund: Die Fluchtgefahr sei erneut zu hoch. «Richter wollen mit jungen Mädchen Sex haben» In Fernseh-Interviews hatte sich Polanski zuvor bereits mehrmals zu der Tat geäussert. Suchte Ausreden. Entschuldigte sich beim Opfer und zahlte diesem angeblich über 500´000 Franken (Blick.ch berichtete). Doch von echter Reue kann in einem Gespräch mit dem englischen Schriftsteller Martin Amis im «Tatler» 1979 keine Rede sein. «Als ich vom Hotel zur Polizeistation gefahren wurde, sprachen sie im Autoradio schon darüber... Ich konnte es nicht glauben... Hätte ich jemanden umgebracht, wäre es für die Presse nicht so anziehend gewesen... Aber... Sex... und die jungen Mädchen. Richter wollen mit jungen Mädchen Sex haben. Geschworene wollen mit jungen Mädchen Sex haben. Alle wollen mit jungen Mädchen Sex haben», erzählte Polanski Martin Amis. Er fühlte sich nach seiner Flucht in Frankreich sicher. In Paris sei man «sehr erwachsen», sagte er. Er wolle auch wieder einmal zurück in die USA. Doch «bis etwas passiert», bleibe er in der Seine-Stadt, betonte Polanski damals. Geimer kritisierte noch 2005 Polanskis Denkweise Das Opfer, Samantha Geimer, hat ihm öffentlich verziehen. Sie will nicht mehr an die Tat erinnert werden. Das Vergeben der heute 43-Jährigen rückt aber eine Aussage von 2005 in ein ganz anderes Licht: «Polanski ist ein sehr arroganter, wichtigtuerischer, schauriger alter Mann», sagte Geimer noch im Jahr 2005. «Ich denke, er konnte sich gar nicht vorstellen, dass irgendjemand keinen Sex mit ihm haben wollte.» Dass Polanski alles andere als einsichtig war, betont auch Autor Martin Amis. «Polanski, so kommt es dir vor, hat nie auch nur versucht, das zu verstehen», schrieb er laut «Stern.de» nach seinem Interview mit dem polnischen Regisseur. (spj)

Samantha Geimer als 13-jähriges Mädchen und heute (45). (Dukas/AP)
Er führte ein Interview mit Polanski, dass dessen Kaltschnäuzigkeit zeigte: der Schriftsteller Martin Amis. (zvg)