Freitag, 21. Mai 2010

Beitrag zur überraschenden Wahl Roger de Wecks in den Schaffhauser Nachrichten (wird Pfingstsamstag publiziert)

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Quo vadis SRG?

Von Marcus Knill Mit Roger de Weck ist kein Superdirektor gewählt worden, dafür wird ein sachbezogener intellektueller Medienmann das Szepter bei der SRG übernehmen. Eine Persönlichkeit, die sich eindeutig und unmissverständlich positioniert hatte und dadurch zwangsläufig polarisiert. Eigentlich müssten wir froh sein, dass sich der neue Chef des grössten elektronischen Unternehmens präzise ausdrückt und nicht so schwammig formuliert, wie zahlreiche Weichspülpolitiker. Auch der Medienspiegel bestätigt nach der überraschenden Wahl, dass der Zeitungsjournalist alter Schule die öffentliche Meinung spaltet. Dem neuen Generaldirektor attestieren zwar alle, er sei intelligent, angesehen und rhetorisch brillant. Dennoch befürchtete die Rechte ein rotes Staatsfernsehen, dass Führung der elektronischen Medien nun in europafreundliche linke Hände geraten werde. CVP, SP und Grüne sind über die Wahl begeistert. Den ersten Medienechos entnehme ich folgende Fragen: - Wird der neuen SRG Chef mehr Geld einfordern oder wird er eher sparen? - Bockt er – wie einst bei der Tagi Sparübung – falls unpopuläre Entscheide anstehen? - Wie meistert ein Vollblutjournalist und unerfahrener Manager den trockenen Verwaltungsjob? - Kann der neue Medienkapitän tatsächlich Qualität und Quote unter einen Hut bringen? Dem Zweifel an seinen Führungkompetenzen begegnet de Weck mit konkreten Beispielen, die belegen, dass er früher bereits geführt hat.

Den Bedenken der Kritiker, mit der Wahl des europafreundlichen, linken SRG Chefs könnte es zu einem roten Staatsfernsehen kommen, nahm Denker de Weck den Wind aus den Segeln, indem er auf den SRG Programmauftrag hinwies, dem er verpflichtet sei. Zu den laufenden Sparprozessen wollte sich de Weck nicht äussern, bevor er sich nicht eingearbeitet habe. In keinem Interview liess er sich aufs Glatteis führen. Es gelang in keinem Gespräch, den bedachten Analytiker zu einer unbedachten Bemerkung hinzureissen. Bei heiklen Fragen wies er darauf hin, dass er sich zuerst ein Bild von einer Sendung machen müsse und alle Fakten zu berücksichtigen habe, bevor er urteile. Seinem Hinweis, es gehe ihm um eine VerSACHlichung der Diskussion, entnehme ich, dass es dem parteilosen liberalen Denker tatsächlich um die SACHE geht. SACHpolitik scheint ihm wichtiger zu sein, als Parteipolitik. Bei der Quotenfrage stelle ich fest, dass der neue Generaldirektor ein Mann des „SOWOHL ALS AUCH “ und nicht des „ENTWEDER-ODER “ ist. Er will Beides unter einen Hut bringen: Qualität und Quote. Ob dieser Balanceakt gelingen wird? Angesprochen auf die enge „DU – Beziehung“ zu vielen Verlegern, kehrt de Weck diesen verstecken Vorwurf ins Positive: In der globalisierten Medienwelt sei es ein Vorteil, den Verlegern nahe zu stehen. Man könne es sich nicht mehr leisten, sich zu bekämpfen. FAZIT: De Wecks Antworten überzeugen mich, weil jedes Wort sitzt, weil er das Dialogische, das Vermittelnde, betont und sich auf den SACHbezogenen Auftrag bezieht, dem er verpflichtet sei. Ich bin sicher, dass unter der neuen Führung der SRG die Medienfragen verSACHlicht werden. Rhetorisch überzeugte mich de Weck immer als scharfer Denker und Analytiker. Nun muss er sich nur noch als sachbezogener Manager bewähren. De Wecks These „Zuerst arbeiten und dann reden“ wird ihm bei der neuen Tätigkeit ebenso so hilfreich sein, wie sein bisheriges Kommunikationsprinzip: „Zuerst denken, dann reden!“

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Publiziert am 22.05.2010

«Zuerst denken, dann reden»,heisst sein Rezept

Mit Roger de Weck ist kein Superdirektor gewählt worden, dafür wird ein intellektueller Medienmann das Zepter bei der SRG übernehmen. Eine Persönlichkeit, die sich eindeutig und unmissverständlich positioniert hatte und dadurch zwangsläufig polarisiert.

Von Marcus Knill

Der Medienspiegel bestätigt nach der überraschenden Wahl, dass der Zeitungsjournalist alter Schule die öffentliche Meinung spaltet. Dem neuen Generaldirektor attestieren zwar alle, er sei intelligent, angesehen und rhetorisch brillant. Dennoch befürchtet die Rechte ein rotes Staatsfernsehen, dass die Führung der elektronischen Medien nun in europafreundliche linke Hände geraten werde. CVP, SP und Grüne sind von der Wahl begeistert. Den ersten Medienechos entnehme ich folgende Fragen:

– Wird der neue SRG-Chef mehr Geld einfordern, oder wird er eher sparen? – Bockt er – wie einst bei der Tagi- Sparübung –, falls unpopuläre Entscheide anstehen? – Wie meistert ein Vollblutjournalist und unerfahrener Manager den trockenen Verwaltungsjob? – Kann der neue Medienkapitän tatsächlich Qualität und Quote unter einen Hut bringen? Dem Zweifel an seinen Führungskompetenzen begegnet Roger de Weck mit konkreten Beispielen, die belegen, dass er früher bereits geführt hat. Den Bedenken der Kritiker, mit der Wahl des europafreundlichen, linken SRG-Chefs könnte es zu einem roten Staatsfernsehen kommen, nahm Denker de Weck den Wind aus den Segeln, indem er auf den SRG-Programmauftrag hinwies, dem er verpflichtet sei. Zu den laufenden Sparprozessen wollte sich de Weck nicht äussern, bevor er sich nicht eingearbeitet habe. In keinem Interview liess er sich aufs Glatteis führen. Es gelang in keinem Gespräch, den bedachten Analytiker zu einer unbedachten Bemerkung hinzureissen. Bei heiklen Fragen wies er darauf hin, dass er sich zuerst ein Bild von einer Sendung machen müsse und alle Fakten zu berücksichtigen habe, bevor er urteile. Seinem Hinweis, es gehe ihm um eine VerSACHlichung der Diskussion, entnehme ich, dass es dem parteilosen liberalen Denker tatsächlich um die SACHE geht. SACHpolitik scheint ihm wichtiger zu sein als Parteipolitik. Bei der Quotenfrage stelle ich fest, dass der neue Generaldirektor ein Mann des «Sowohl-als-auch» und nicht des «Entweder-oder» ist. Er will beides unter einen Hut bringen: Qualität und Quote. Ob dies gelingen wird? Angesprochen auf die enge «Du-Beziehung» zu vielen Verlegern, kehrt de Weck diesen verstecken Vorwurf ins Positive: In der globalisierten Medienwelt sei es ein Vorteil, den Verlegern nahezustehen. Man könne es sich nicht mehr leisten, sich zu bekämpfen. Fazit: De Wecks Antworten überzeugen mich, weil jedes Wort sitzt, weil er das Dialogische, das Vermittelnde betont und sich auf den SACHbezogenen Auftrag bezieht, dem er verpflichtet sei. Ich bin sicher, dass unter der neuen Führung der SRG die Medienfragen verSACHlicht werden. Rhetorisch überzeugte mich de Weck immer als scharfer Denker und Analytiker. Nun muss er sich nur noch als sachbezogener Manager bewähren. De Wecks These: «Zuerst arbeiten und dann reden» wird ihm bei der neuen Tätigkeit ebenso hilfreich sein, wie sein bisheriges Kommunikationsprinzip: «Zuerst denken, dann reden!»

Marcus Knill ist Medienpädagoge und Kommunikationsberater (www.knill.com). Er wohnt in Uhwiesen.

Nachtrag aus BLICK:

Provokateur de Weck und die SVP

Die SVP wird die "Kröte" kaum schlucken. Sie glaubt nicht, dass jemand die Gesinnung so rasch ändern kann:

Exakt 210 Kolumnen in der «SonntagsZeitung» hat Roger de Weck in den letzten vier Jahren verfasst – auch aus den Ferien versorgte er die Redaktion in Zürich pünktlich mit Manuskripten. In 50 Texten taucht de Wecks Lieblingsgegner auf: die Schweizerische Volkspartei (SVP). Niemanden hat der neue SRG-Generaldirektor lustvoller und schärfer angegriffen als die Truppe von Blocher, Brunner, Maurer & Co. Fast immer, wenn sie in de Wecks Kolumne vorkommt, hagelt es Watschen: Die SVP macht «Ränkespiele», sie «trickst» und «täuscht das Volk». Ihre Anliegen sind «besonders töricht» (Minarett), ihre Politik «giftige Propaganda» oder «islamophob». Ihr Chef «zeuselt», «strickt an Märchen» und «vergiftet die Debatte». Toni Brunner und seinen Leuten attestiert de Weck auch schon mal «autoritäre Engstirnigkeit». Besonders scharf schoss der kommende SRG-Generaldirektor gegen Ueli Maurer als Bundesratskandidaten. Der habe «eidgenössische Grundwerte beschädigt», «Rücksichtslosigkeit zur Methode erhoben» und bediene sich gelegentlich eines Vokabulars, mit dem auch die Nazis die gemässigten Kräfte in der Weimarer Republik diskreditierten. Maurer, heute Wehrminister, wolle eine «Armee aus Grossvaters Zeiten». Mit der SVP, befand der Freiburger Aristokrat, lasse sich die Verteidigung nicht erneuern. Selbstredend sprach sich de Weck deutlich für die Abwahl Blochers aus. «Der Mann wurde gewählt, doch die SVP ist nach wie vor in der hochprozentigen Opposi­tion», analysierte er am 23. September 2009. Vielen Freisinnigen und Christdemokraten fehle aber der Mut, «den Populisten» abzuwählen. Diese Kolumne beendete er – in einer Anspielung auf Blochers Amtseid – mit einer neckischen Formel: «Auf dass uns Gott helfe» – gemeint war, Blocher aus dem Amt zu jagen. Gott hat anscheinend geholfen. Blocher ist weg, und de Weck sitzt auf dem mächtigsten Medienposten im Land. Dort aber holt ihn jetzt möglicherweise seine Vergangenheit ein: Mit der Frontstellung, die de Weck in den letzten Jahren gegen die SVP aufgebaut hat, hat die SRG eine grosse politische Hypothek auf sich genommen. SVP-Präsident Toni Brunner (35): «Mit der Wahl von de Weck geht die SRG auf Konfrontation mit unserer Partei. Der Staatssender versucht, uns mit diesem politischen Entscheid fernzuhalten.» Nächste Woche bekommt der neue SRG-Chef Post von der SVP. Die Parteiführung will de Weck noch vor seinem Amtsantritt am 1. Ja­nuar 2011 zu einer Aussprache treffen. Doch die Skepsis ist gross: «De Weck hat sich in der Vergangenheit schonungslos auf die SVP eingeschossen. Ich bezweifle, dass er als oberster publizistischer Verantwortlicher der SRG mit seiner politischen Haltung jetzt plötzlich zurückhalten kann.» Immerhin: Ein einziges Mal fand de Weck gute Worte für einen SVP-Mann. Das war am 17. Juni 2007. Die Blumen waren für Hans Peter Ruprecht bestimmt, damals Präsident des Thurgauer Regierungsrats. Der Ostschweizer Wertkonservative empfehle ein guteidgenössisches Masshalten im Steuerwettwerb, den die Rechte im Land sonst skrupellos anheize.

Aus 20 min:

Hatte Leuenberger die Hände im Spiel?

Wurden die Bedingungen des Jobprofils während der Evaluation geändert?

Vieles deute darauf hin(schreibt 20 Min), dass Bundesrat Moritz Leuenberger die Wahl Roger de Wecks an die SRG-Spitze gesteuert hat, berichtet die «SonntagsZeitung» in ihrer neuesten Ausgabe. Dies obwohl der Verwaltungsrat der SRG alleine für die Wahl zuständig ist. So habe sich Bundesrat Leuenberger mit De Weck im Zürcher Restaurant Schiffsbau getroffen. Danach habe er den später unterlegenen Publigroupe-Chef Hans-Peter Rohner anders als ursprünglich abgemacht gar nicht mehr treffen wollen. «Jetzt kommts gut», soll Leuenberger laut «SonntagsZeitung» in dieser Zeit verbreitet haben.

Damals wurde auch das Anforderungsprofil an den künftigen SRG-Direktor geändert. Zunächst suchte der Verwaltungsrat einen klassischen Manager, «eine führungsstarke Persönlichkeit mit breit abgestützter betriebswirtschaftlicher Fachkompetenz». Anfang Mai kam dann die Korrektur. Der Verwaltungsrat änderte auf Initiative des vierköpfigen Findungsausschusses und nach interner Diskussion das Profil. «Wir haben eine gewisse Akzentverschiebung vorgenommen, die publizistische Komponente wurde im Vergleich zur Ausschreibung höher gewichtet», bestätigt Ausschussmitglied Viktor Baumeler gegenüber der «SonntagsZeitung». Jetzt wurde statt eines Managers ein Publizist gesucht.

Giezendanner will Antworten

Leuenberger dementiert eine direkte Einmischung. Der Medienminister und de Weck seien gute Bekannte und würden sich «zufällig immer wieder» treffen, sagte Sprecher Daniel Bach gegenüber der «SonntagsZeitung». Auch SRG-Präsident Jean-Bernard Münch beharrt: «Bundesrat Leuenberger wurde ins Verfahren weder direkt noch indirekt einbezogen.»

Ob das Treffen Zufall war oder nicht, es gibt Nationalrat Ulrich Giezendanner, der sich für einen bürgerlich gesinnten SRG-Direktor einsetzte, neue Munition. Er verlangt nun gemäss «SonntagsZeitung», dass Leuenberger seine Beziehung zu de Weck und die Gründe für das Treffen vor der Wahl offenlegt.

K+K wünscht schöne Pfingsttage!

Die Knöpfe öffneten sich rechtzeitig. Endlich zeigt sich die Sonne.

Zur Vertiefung des Intensivseminares KUNDENORIENTIERTES VERHALTEN

Nach dem 3. Seminar in dieser Woche: (Client Relationship Management CRM oder Kundenbeziehungsmanagement)

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In diesem anspruchsvollen Seminar werden wir uns nächste Woche mit dem kundenorientierten Verhalten mit anspruchsvoller Kundschaft auseinandersetzen. Ziel ist es, die persönliche kommunikative Kompetenz dank fachgerechtem Videofeedback zu fördern. Es werden die eigenen Stärken und Defizite (blinde Flecken) bewusst gemacht und auch die wichtigsten Werkzeuge zur Optimierung der Kundengespräche vermittelt. Beim CRM als "Kundenpflege" geht es eigentlich darum, ein Unternehmen konsequent auf ihre Kunden auszurichten und die Kundenbeziehungsprozesse systematisch zu gestalten.

Warum Customer Relationship Management (CRM)?

Es ist einfacher und günstiger, Kunden zu behalten, als sie neu zu werben. Alleine die Transaktionskosten pro Kunden vermindern sich im ersten Jahr um durchschnittlich 60%. Ein zufriedener Kunden verschafft Ihnen sogar Neukunden während ein Unzufriedener u. U. zu einem "Terrorist" gegen Ihre Firma mutiert.

Pyramide1

Pyramide2

(Quelle: SAGO TECH)

Unser Fokus richtet sich in erster Linie auf Kommunikationsprozesse mit heiklen Kunden! Die Optimierung der Kundenbeziehung wirkt sich massgeblich auf den Unternehmenserfolg aus.

Kunden überzeugen will heissen:

- Ich muss selbst von dem überzeugt sein, was ich sage

- Freude, Begeisterung, inneres Feuer sind Triebfedern von Ueberzeugungsprozessen

- Ueberreden hat nichts zu tun mit überzeugen

- Wenn wir überzeugen, zeugen unsere Worte beim Gegenüber eine andere Wahrnehmung von Sachverhalten. Unsere Aussagen verändern seine Einstellung oder öffnet ihm neue Sichtweisen

- Ueberzeugungsprozesse sind zwangsläufig auch Beeinflussungsprozesse

- Wir möchten Andere für unsere Argumente gewinnen

DER KUNST DES UEBERZEUGENS WERDEN WIR NACHGEHEN

Ich freue mich auf die gemeinsame Exkursion durch diesen Teil der Kommunikationslandschaft.

Hilfreiche LINKS:

  1. Verhandeln - aber wie?

    Jedes Kind übt sich ständig im Verhandeln. "Muss ich tatsächlich um zehn Uhr schon ins Bett?", fragt Anna beispielsweise die Eltern. ... www.rhetorik.ch/Verhandeln/Verhandeln.html - Cached - Similar
  2. Das "Harvard" Verhandlungs Prinzip

    Vielerorts hapert es jedoch an der notwendigen Verhandlungskompetenz, obschon überall verhandelt wird. Bereits Kinder verhandeln und möchten ihr ... www.rhetorik.ch/Harvardkonzept/Harvardkonzept.html - Cached - Similar
  3. Verkaufsrhetorik

    Ein Ratgeber zum Thema Verhandeln. ... Vor dem Verhandeln muss die Beziehungsebene aufgebaut werden. Die Verhandlungen benötigen Spielräume und Flexibilität ... www.rhetorik.ch/Verkaufen/Verkaufen.html - Cached
  1. Kundenreklamationen

    28. Okt. 2006 ... Sich von unfreundlichen oder hässigen Kunden anstecken lassen. ... Anstatt zuzuhören, den Kunden mit Ratschlägen eindecken. Kunden "duzen". ... www.rhetorik.ch/Reklamationen/Reklamationen.html - Cached - Similar
  2. [PDF]
  3. Results 1 - 10 of about 68 from www.rhetorik.ch for Schwierige Typen. (0.20 seconds)
    1. rhetorik.ch aktuell: Über schwierige Typen

      15. Jan. 2007 ... Aber das Schwierige an Projekten ist nicht die Planung, sondern der Umgang mit den Beteiligten. Eine kleine Typologie. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/07/01_15/index.html - Cached - Similar
    2. Umgang mit schwierigen Typen

      Rhetorik.ch, Knill+Knill Kommunikationsberatung, Knill.com. Schwierige Typen. Streiter, Sachlich und ruhig bleiben. Die Gruppe veranlassen, seine ... www.rhetorik.ch/Typen/Typen.html - Cached - Similar
    3. Nervensägen

      ... Team und Kommunikation (Kapitel: Umgang mit schwierigen Typen) ... (Siehe das Kapitel "Umgang mit schwierigen Teammitgliedern" im Buch "Team und ... www.rhetorik.ch/Nervensaegen/Nervensaegen.html - Cached - Similar
    4. Zum Umgang mit schwierigen Teamtypen: Das Janusgesicht

      10. Aug. 2005 ... Wir behandeln hier ein besonders schwieriges, gefährlichen und heiklen ... Der Team-Typ hat zwei Gesichter, diskutiert bei Fachgesprächen ... www.rhetorik.ch/Janusgesicht/Janusgesicht.html - Cached - Similar
  4. Mit Argumenten überzeugen

    Es ist ein Unterschied, ob Sie einen Kunden vom Kauf eines neuen Produkts ... Der Kunde hat in der Regel keine Vorbildung bezüglich der Ware oder des ... www.rhetorik.ch/Ueberzeugen/Argumente.html -Cached - Similar

Tipps für ein gelungenes Beschwerdemanagement

Was will ein Kunde im Beschwerdefall?

1. Kunden wollen sich nicht beschweren, sie wollen sich erleichtern. Tun Sie alles für eine schnelle, unkomplizierte Lösung des Problems. Nehmen Sie dem Kunden die „Last“ ab, bürden Sie ihm keinen Buchbinder-Wanniger-Effekt auf. Je öfter er sein Problem vortragen muss, desto mehr dreht er sich in der Frustspirale nach unten. Gemäss dem Motto „Simplify your life” vereinfachen Sie das Prozedere für Ihre Kunden durch Erhöhung Ihrer eigenen Entscheidungsbefugnisse und Fachkompetenz.

2. Kunden wollen emotional ernst genommen werden. Die meisten Kunden sind keine notorischen Nörgler, die einem das Leben schwer machen wollen, sondern sie sind – oft zu Recht – unzufrieden bis ärgerlich. Zudem verursacht diese Situation noch zusätzlichen Stress bei solchen Kunden, die eher harmoniebedürftig sind und die es daher bereits einige Überwindung kostet, den Ärger auch zu äussern. Schon Ihre erste Reaktion zeigt dem Kunden, ob er als lästig empfunden oder wirklich ernst genommen wird.

3. Kunden wollen wertschätzend und freundlich behandelt werden. Freundlichkeit kann man nicht verordnen, es ist eine Einstellungsfrage. Im doppelten Sinne: Der Kundenbetreuer braucht eine zugewandte, aufmerksame Einstellung für den Kunden; und bei der Auswahl der Mitarbeiter im Beschwerdemanagement ist Freundlichkeit eines der wichtigsten Einstellungskriterien. Wer den Job mit der Grundüberzeugung antritt „Ich bin doch nicht der Fussabtreter der Nation“ oder mit der Leidenshaltung „Ich bin derjenige, an dem jeder seinen Frust ablassen kann“, wird darin unglücklich.

4. Kunden wollen eine schnelle und effektive Lösung. Wahres Können zeigen Sie, wenn Sie nach der Beschreibung des Problems so präzise Fragen stellen, dass eine schnelle Diagnose möglich ist. Statt lange schwafeln: Fragen staffeln, Alternativen sortieren, Lösungen anbieten!

5. Kunden freuen sich über ein „Trostpflaster“ für ihren Ärger. Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, ein interessantes und aktuelles Magazin, eine Tafel Schokolade mit der Austauschlieferung, ein „Glückslos“, eine kleine Gutschrift oder Rabatt bei der nächsten Bestellung, die den Kunden den Zeitverlust und Ärger vergessen lassen.

6. Kunden wollen wiederkommen. Das übergrosse Angebot von Dienstleistungen führt zur Qual der Wahl.Wenn Kunden einen insgesamt guten Dienstleister gefunden haben und eine Beschwerde zufriedenstellend gelöst wurde, steigt ihre Bereitschaft, wiederzukommen. Das ist auf die Macht der Gewohnheit, unsere Bequemlichkeit und das Vertrauen in den Dienstleister zurückzuführen. Die in die Beschwerde investierte Zeit und Energie binden, so paradox das klingen mag. Deshalb freuen Sie sich über jeden nach einer Beschwerde zufrieden gestellten Kunden und fragen Sie ihn nach seiner Meinung.

Kommunikation im Alltag

Wie wirke ich?

Wie überzeuge ich?

von Marcus Knill

Die meisten Menschen interessiert es zu erfahren, wie sie auf andere wirken. Sie möchten vor allem wissen, was ausschlaggebend ist, um andere Personen zu überzeugen.

ZUR WIRKUNG DER PERSOENLICHKEIT

Wer sich mit den Phänomenen der Menschenkenntnis auseinandersetzt, merkt rasch, dass unser BILD (IMAGE), das wir vermitteln, mit vielen Missverständnissen gekoppelt ist.

GESCHICHTE PAPAGEI

LINKS (rhetorik.ch):

1. Menschenkenntnis

Obwohl es keine eindeutigen Dechiffrierlisten gibt, ist es oft möglich, Menschen zu durchschauen. Wer Menschen "durchschauen" will, ... www.rhetorik.ch/Menschenkenntnis/Menschenkenntnis.html - Cached - Similar

2. Ist Menschenkenntnis lernbar?

10. Aug. 2000 ... Selbsterkenntnis als Schlüssel zur Menschenkenntnis · Menschen durchschauen - ist dies möglich? Pseudopsychologie ... www.rhetorik.ch/Menschenkenntnis/Menschenkenntnis1.html - Cached - Similar

3. rhetorik.ch aktuell: Selbsterkenntnis als Schlüssel zur ...

Menschen durchschauen · Ist Menschenkenntnis erlernbar ... Die Fähigkeit andere Menschen zu "erkennen" beginnt bei der Selbstwahrnehmung. ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/05_26/index.html - Cached - Similar

Zum ersten Eindruck

LINKS (rhetorik.ch):

1. Wahr-nehmen oder Falsch-nehmen

1. Der erste Eindruck. Beim ersten Eindruck spielen persönliche Sympathien und Antipathien eine zentrale Rolle. Der erste Eindruck kann trügen, ... www.rhetorik.ch/Wahrnehmen/Wahrnehmen.html - Cached - Similar

2. Erster Eindruck

15. März 2007 ... In der Fachliteratur wird der erste Eindruck unterschiedlich thematisiert. Es gibt Autoren, die messen ihm keine grosse Bedeutung bei. ... www.rhetorik.ch/Erstereindruck/Erstereindruck.html - Cached - Similar

Experten urteilen beim ersten Eindruck oft einseitig.

rhetorik.ch aktuell: Image schlägt Fakten

18. Okt. 2009 ... Aktuell Artikel · Artikel Inhaltsverzeichnis, Suche in Rhetorik.ch: www.rhetorik.ch aktuell: (18. Okt, 2009). Image schlägt Fakten ... www.rhetorik.ch/Aktuell/09/10_18/index.html -Cached

  1. Erkenntnis: Das Image, das Ansehen einer Person beeinflusst unserer Wertschätzung. Deshalb legen Firmen und Politiker sehr viel Wert auf ihren Ruf.

Wir lassen uns zwangsläufig von Aeusserlichkeiten (Kleidung, Frisur, Attributen), vom Ruf, vom Vorwissen usw. beeinflussen. Ein bekannter PR-Berater erklärte, Stadtratskandidat Zweifel sei bei den Zürcher Wahlen nicht wählbar, weil er lange Haare habe.

LINKS aus rhetorik.ch:

1. rhetorik.ch aktuell: Der Blickwinkel beeinflusst

1. Febr. 2010 ... Das Bild ist eine Allegorie für die Tatsache, dass die eigene Haltung von rechts oder links beeinflusst werden kann. Je nach Blickwinkeln ... www.rhetorik.ch/Aktuell/10/02_01/index.html - Cached

2. rhetorik.ch aktuell: Der Regina Dugan Test

9. Febr. 2010 ... Der Regina Dugan's Test wird von Peter Lee demonstriert. Dem Zuschauer wird für 5 Sekunden ein Bild mit farbigen Punkten gezeigt, ... www.rhetorik.ch/Aktuell/10/02_09/index.html

Im Alltag lohnt sich, die Wirkung einer Person auf das Gegenüber nicht nur auf Grund EINES Aspektes zu beurteilen, sondern sie ganzheitlich zu betrachten.

==> Ein Stimmanalytiker kann mit einer Stimmanalyse wichtige Aspekte bewusst machen.

Ein Phoniater erklärte mir während des Studiums, wie er mit Stimmanalysen versucht, herauszufinden, ob jemand lügt.

==> Ein professioneller Graphologe überraschte mich mit seinen präzisen Analysen einzelner Schriftbilder.

==> Kinesik Spezialist Samy Molcho ist fähig, aus dem Verhalten einer Person Erstaunliches ablesen.

LINKS (aus rhetorik.ch):

Pseudopsychologie

Pseudopsychologie. ... Auf dieser Seite finden Sie ein Beispiel einer fragwürdigen Pseudopsychologie. Vergleichen Sie die Artikel: ... www.rhetorik.ch/Pseudopsychologie/Pseudopsychologie1.html -Cached

Ich lernte im Laufe der Jahre zahlreiche Spezialisten kennen, die sich mit der Wirkung der Mitmenschen auseinandergesetzt haben.

==> Ein NLP Spezialist (NLP =Neurolingustisches Programmieren) entlarvte in einem Seminar das Gegenüber an den Augenstellungen und versuchte zu prognostizieren, was die jeweilige Person tatsächlich dachte.

==> Es gibt Wahrseher, die beispielsweise erklären, aus einem Signal der Körper- und Gesichtsform usw. das Gegenüber zu entlarven.

Auf dem Markt finden wir zahlreiche Bücher, die beschreiben, wie körpersprachliche Signale punktgenau interpretiert werden können.

==> Ich kenne Personalchefs, die aus dem Vokabular eines Interviews mehr herauskristallisierten können, als der Bewerber eigenlich von sich preisgeben wollte.

==> In einer Grossbank wurde das obere Kader nach dem DISG Modell in Farbtypen eingeteilt.

- D (dominant ROT)

- I (initiativ ORANGE)

- S (stetig GRUEN)

- G (gewissenhaft BLAU)

Das Kader musste Kurse besuchen, um sich selbst und die Mitarbeiter nach diesem Modell einzuschätzen um daraus erworbene Verhaltenstipps im Job anzuwenden. Die Umsetzung dieses Rasters kostete die Bank viel Zeit und Geld. Es erstaunte mich: Diese einfache Methode wurde von vielen Mitarbeitern geschätzt. Denn sie glaubten nun zu wissen, wie man das Gegenüber behandeln kann. Weil sich die meisten Menschen nach einfachen und eindeutigen Zuordnungen sehnen, werden derartige rezeptorientierten Anleitungen geschätzt.

Aus langjähriger Erfahrung habe ich gelernt, dass solche punktuellen Erkenntnisse unter Umständen richtig sein können. Doch sind es immer nur Teilerkenntnisse. Ein einzelner Mosaikstein vermittelt aber noch kein schlüssiges Gesamtbild.

Im Laufe der Jahre wurde mir bewusst: Alle punktuellen Versuche, hinter die Fassade eines Menschen zu sehen, genügen leider noch nicht. Wer Menschen tiefgründiger erkennen will, benötigt einen

GANZHEITLICHEN Ansatz.

Wir benötigen verschiedenen Steine, um ein Gesamtbild zu erkennen. Ich versuche deshalb als Coach, Menschen bewusst ganzheitlich (holistisch) zu analysieren.

Erst dank verschiedenster Mosaiksteine wird es möglich, uns der "Wahrheit" anzunähern.

Alle punktuellen Methoden auch wenn sie als taugliche Mittel angepriesen werden- genügen leider noch nicht, um unser Gegenüber richtig einzuschätzen.

Die Wirkung einer Person bestimmen übrigens nicht Experten, sondern das Publikum.

Wir haben alle seit unserer Kindheit eine "Ausbildung" im Lesen der Körpersignale

Jeder Mensch verfügt daher über eine jahrelange Erfahrung. Das sind wir uns zu wenig bewusst.

Ich wage zu behaupten: Wir alle sind im Grunde genommen Profis und haben seit früher Kindheit an gelernt , die Signale unserer Mitmenschen (Eltern, Geschwister, Kollegen) zu entziffern. Das geschieht weder mit Tabellen, noch theoretisch, sondern vielmehr über die Intuition. Leider ist diese natürlich erworbene Wahrnehmungsfähigkeit vielfach verschüttet. Wir müssten lediglich unsere Sinne d.h. unsere Wahrnehmungsfähigkeit ständig nutzen und stärken.

ZUR WIRKUNG:

DIE EINSTELLUNG IST AUSSCHLAGGEBEND

Zum Zauberwort: EINSTELLUNG

Ein Beispiel aus der Praxis

  1. Es sollte eine Medienkonferenz werden, die Einigkeit und Geschlossenheit signalisiert. Doch das Verhalten der Akteure sagt mehr als die abgelesenen Worte. Die dunkeln Farben, die Spannung in der Muskulatur, die Blicke und das gespielte Lächeln müssen nicht kommentiert werden.

  2. Gedanken lesen fällt nicht schwer!
  3. (Bildquelle Blick)

    Man braucht kein Samy Molcho zu sein, um zu sehen, wie es hinsichtlich Beziehungsebenen zwischen den beiden Ministern bestellt ist. Der Körper kann nicht lügen. Die Auseinandersetzung mit dem fragwürdigen SMS von Calmy - Rey , das grosse Zerwürfnis - trotz Entschuldigung der Aussenministerin - ist den beiden Kontrahenten nicht nur ins Gesicht geschrieben. Wer glaubt, man könne Risse in der Beziehungsebene rasch kitten, täuscht sich. Es gibt keinen Seelenkleber , der hilft, wenn auf der Beziehungsebene zu viel Geschirr zerschlagen worden wurde.

    Beobachtungsübung: Beschreiben Sie den Gesichtsausdruck, die Haltung und formulieren Sie, wie die zwei Akteure auf Sie gewirkt haben.

    FAZIT: DIE EINSTELLUNG WIRKT SICH ZWANGSLAEUFIG AUF DIE KOERPERSPRACHE AUS. FOLGLICH..........

  4. DER KOERPER VERRAET IMMER DIE EINSTELLUNG DER AKTEURE.
  5. DIE BUNDESRAETE KONNTEN DIE MISSTIMMUNG NICHT UEBERTUENCHEN, UND SO TUN, ALS SEI MAN EIN HERZ UND EINE SEELE

Bei der Einstellung geht es um unsere innere Haltung. Stimmt die innere Haltung mit dem überein, was wir denken, so stimmt auch die Stimme mit der jeweiligen Stimmung überein.Der der Körper sendet automatisch jene Signale, die unsere Einstellung hervorruft.

Ueberzeugen durch verEINfachen

AUSSAGEN UND ARGUMENTE AUF DEN PUNKT BRINGEN

Zeitprobleme der Mitarbeiterkommunikation

Informationsfülle, Informationsschwemme, Informationsmanagement

  1. Information - Informationsflut

    Der durchschnittliche Mensch rettet sich zwar vor der Informationsschwemme durch gezielte Reduktion und bewusstes Abblocken: ... www.rhetorik.ch/Information/Information.html - Cached - Similar
  2. Zeit managen - aber wie?

    3. März 2002 ... Mit der Informationsschwemme umgehen können ... Wo belastet mich die Informationsschwemme? Wieviel Zeit wende ich auf, um Informationen zu ... www.rhetorik.ch/Zeitmanagement/Zeitmanagement.html - Cached - Similar
  3. Die Informationen sammeln – und sinnvoll verarbeiten Beschaffung ...

    File Format: PDF/Adobe Acrobat - Quick View stellten trotz der Informationsschwemme nicht das Gefühl haben, unterinformiert zu sein? In unserem Fall zeichneten wir ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/04_21/in_puncto_4_05.pdf - Similar

Weniger ist mehr, Kommunikationsprozesse vereinfachen

Dieser Beitrag basiert aus Referaten bei Grossveranstaltungen bei Unternehmen.
Eine Kernbotschaft
So machen Sie die Kommunikation einzigartig: Sie nehmen nur eine Kernbotschaft Sie verknüpfen diese Botschaft mit nur
  • Einem Bild
  • Einer Analogie
  • Einer Geschichte
  • Einer Erzählung
  • Einem Beispiel
Reden Sie einfach und adressatengerecht, so dass alle Sie verstehen. Im Unterricht oder einer Diskussion stellen Sie nur eine Frage. Wenn Sie vor mehreren Leuten reden, sprechen Sie immer nur mit einer Person länger als 5 Sekunden. Wenn Sie sich verändern und verbessern, arbeiten Sie jeweils nur an einem Lernpunkt oder Lernbild. Sich auf einen Punkt, eine Sache konzentrieren zu können, bringt Erfolg. Dieses Fokussieren hat etwas mit Achtsamkeit zu tun und ist beim Zuhören wichtig. Wenn Sie die Zahl Eins in der Kommunikation beherzigen, wird das Kommunizieren viel einfacher und Sie werden sehen: Ihr Ausdruck wird künftig Eindruck hinterlassen.
  1. Mut zum Vereinfachen

    Alpha Artikel vom Juli 2005: Mut zum Vereinfachen. www.rhetorik.ch/Vereinfachen/Vereinfachen.html - Cached - Similar

HAT DAS FERNSEHEN DEN FUNDAMENTALISTEN ZU VIEL PLATZ EINGERAEUMT?

Solche Bilder lösen in der Oeffentlichkeit Abwehrreflexe aus

Unter Kommunikation verstehen wir bei uns : Offen kommunizieren, sich ins Gesicht schauen können - das Gesicht zeigen - die Brücke zum Du aufbauen. Dass uns Gesichtsverschleierungen irritieren, ist verständlich. Diese Problematik darf und muss diskutiert werden. Auch vermummte Einbrecher und Kravallanten lösen unangenehme Gefühle hervor. Wer sein Gesicht nicht zeigen will, scheint etwas bewusst zu verbergen.

Die verschleierte Nora Illi wurde verständlicherweise ein Quotenhit. Nicht nur beim Schweizer Fernsehen. Auch TeleZüri brachte ein Interview mit dem "sprechen Tuch" Traumeinschaltquoten. Wir müssen nachträglich zur Kenntnis nehmen, dass es nicht das Fernsehen war, das die Burkathematik gepusht hat. Bei der Islamfrage liegt seit der Minarettinitiative eine diffuse Angst in der Luft. Seit Wochen wird zudem die Verhüllung von Frauen europaweit diskutiert. In Frankreich wurde seit Monaten über ein Verbot diskutiert. Belgien hatte jüngst ein Verbot eingeführt und in der Schweiz wurde nicht nur durch den Entscheid des SP Gemeindepräsidenten a in Grenchen entschieden, dass niemand an einem Schalter verschleiert erscheinen dürfe. In verschiedenen Parlamenten, Kantonsregierungen und selbst im Bundesrat war die Diskussion über die Vermummung seit Wochen ein Dauerthema. Die Bischofkonferenz befürwortet ein Burkverbot. Es gibt sogar eine Standesinitiative für ein Verbot. Die Frage wird diskutiert: Darf man sich der Identifikation durch Verschleierung entziehen (Autofahren, in der Oeffentlichkeit)? Ich bin der Ueberzeugung, dass man dieses Problem weder mit Ausklammern noch durch Totschweigen lösen kann. Das Fernsehen musste somit das Thema aufgreifen und ausleuchten. Nun wird jedoch nachträglich dem Schweizer Fernsehen vom Medienminister vorgeworfen, es habe den Extremisten zu viel Sendezeit eingeräumt, weil einige Fundamentalisten die Plattform für ihre Botschaften geschickt nutzen können.

Unser Medienminister rüffelt heute das Fernsehen nachträglich

Ich zitiere blick

23. 4. 2010, «ARENA», «Radikale Muslime im Aufwind?» «Die Steinigung der Frau gehört zu einem Teil der Glaubensfreiheit. Ich meine ... der Glaube daran. Das heisst ja dann nicht, dass man das auch umsetzt.» Nicolas Blancho, IZRS-Präsident (SF)
30. 3. 2010, «Club», «Wie gefährlich sind Fundamentalisten?» «Wenn radikal der Glaube bedeutet, dass der Koran Wort für Wort von Gott offenbart worden ist, dann bin ich radikal. Wir können die Schriften des Korans nicht relativieren.» Qaasim Illi, IZRS-Sprecher (SF)
11. 5. 2010, «Club», «Braucht die Schweiz ein Burka-Verbot?» «Das Kopftuch ist für die muslimische Frau eine Pflicht. Der Nikab, den ich ­trage, ist eine zusätzliche Ehrerbietung, die ich Allah gegenüber ­mache.» Nora Illi, ­IZRS-Frauenbeauftragte (SF)
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11.  5. 2010, «Club», «Braucht die Schweiz ein Burka-Verbot?» «Das Kopftuch ist für die muslimische Frau eine Pflicht. Der Nikab, den ich ­trage, ist eine zusätzliche Ehrerbietung, die ich Allah gegenüber ­mache.» Nora Illi, ­IZRS-Frauenbeauftragte (SF)

Kaum je hat eine Splittergruppe die Schweizer Medien mehr beherrscht als der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS).

Auch das Staatsfernsehen hat einen Narren gefressen an der Organisation, ­deren knapp 40 Aktivmitglieder mehrheitlich konvertierte junge Schweizer sind. Ihre Posi­tionen – Polygamie, häusliche Gewalt und Billigung der Steinigung – sind radikal.

Doch der IZRS erhielt vom Gebührensender, der durch den Service-public-Auftrag zur Ausgewogenheit verpflichtet ist, innerhalb von sieben Wochen gleich dreimal eine Medienbühne, von welcher manche Parteien nur träumen.

Am 30. März durfte IZRS-Sprecher Qaasim Illi im «Club» sein ultrakonservatives Weltbild verbreiten. Am 23. April widmete SF der jungen Organisation eine ­eigene «Arena». Gast war IZRS-­Präsident Nicolas Blancho. Letzten Dienstag durfte Nora Illi (26), IZRS-Frauenbeauftragte und Gattin von Qaasim Illi, im medienwirksamen Nikab von der Freiheit hinter dem Schleier schwärmen.

Nun hagelt es beim Schweizer Fernsehen Kritik von allen Seiten. Zwar wird goutiert, dass sich SF des Themas Islamismus annimmt – doch dass einer Kleinstgruppierung derart viel Platz eingeräumt wird, stösst auf Unverständnis. «Das Schweizer Fernsehen übertreibt», sagt Medienwissenschaftler Roger Blum (65). Zum einen gebe es Gruppierungen, die den Islam in der Schweiz weitaus besser repräsentieren. Zum anderen findet er das Talkshow-Format falsch: «Bei einer Reportage ist die journalistische Kontrolle höher als in einer Diskussionssendung.» Es sei zuverlässig erwiesen, dass solche Auftritte mit Redegelegenheit bei einem Teil des Publikums propagandistische Wirkung haben.

Auch SP-Medienminister Moritz Leuenberger ärgert sich über die Islamistenbühne Leutschenbach. «Das zeigt ein Ringen um Aufmerksamkeit und Einschaltquoten», sagt der Bundesrat zu SonntagsBlick. «Es verzerrt die Wirklichkeit, denn im Schweizer Alltag sind weder Burkas zu sehen noch Hassprediger zu hören. Wenn das so weitergeht, tritt in jeder Sendung mindestens eine Burkaträgerin auf, eine Quotenburka gewissermassen.»

Die massive Medienpräsenz des IZRS schüre Ängste, gibt Herbert Winter (63) zu bedenken, der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes. Es sei «problematisch, dass SF, aber auch andere Medien dem Zentralrat so viel Publizität einräumen».

SF-Chefredaktor Hansruedi Schoch verteidigt die Auf­tritte: «Sowohl ‹Club› als auch ‹Arena› haben das Thema aus verschiedenen Perspektiven und aufgrund unterschiedlicher Aktualitätslagen beleuchtet. Der Zentralrat war zwar vertreten, aber jeweils nur als eine Stimme unter vielen; ­andere muslimische Gruppierungen kamen ebenso zu Wort.» In der «Arena» allerdings war Nicolas Blancho der einzige Muslimvertreter am vorderen Stehpult. 

Genervt: Leuenberger rüffelt SF. (Keystone)
Genervt: Leuenberger rüffelt SF. (Keystone)

Kommentar: Medienminister Leuenberger rüffelte das Schweizer Fernsehen nach meinem Dafürhalten zu Unrecht. die Medien mussten die Thematik verarbeiten. Wenn Fundamentalisten medienrhetorisch so gut geschult sind, dass sie dominieren können, dann liegt der Fehler an den Kontrahenten, die nicht gelernt haben, eine trainierte Extremistin zu entlarven. Ausser den Moderatoren haben die Wenigsten Nora Illi eine klare Antwort abgerungen und bei den Ausweichmanövern konsequent nachgefragt, beispielsweise: "Sagen Sie jetzt vor der Oeffentlichkeit deutsch und deutlich, dass SIE PERSOENLICH die Genitalbeschneidung, die Zwangsehe, den Ehrenmord, die Steinigung von Ehebrecherinnen, das Schlagen von Frauen ablehnen!"

Wenn hernach die übliche Ausweichformulierung folgen (z.B. "Dies gibt es bei uns in der Schweiz nicht" oder: "Das ist in der Schweiz kein Thema!") müsste nachgegriffen, nachgehakt und nachgefragt werden, bis die geschulte Fundamentalistin nicht mehr ausweichen kann und sich von solchen menschenverachtenen Ritualen wenigstens verbal öffentlich distanziert. Das Thema extremer Konvertiten dürfen wir nicht unter den Tisch kehren, nur weil derzeit nur wenig burkatragende Frauen auf der Strasse anzutreffen sind. Es geht bei diesen heiklen Fragen nicht um die Anzahl von Extremisten. Es geht um die Bereitschaft ihrer Integration und das Aufdecken des Vorspielens falscher Sachverhalte.