Mittwoch, 3. November 2010




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Betroffen vom Übergriff: Schule in Feuerthalen (Bild: http://www.schule-feuerthalen.ch)
Zum Thema (aus 20 Min):

Zum Informationsmangement der Gemeinde (Schule)  Feuerthalen zum sexuellen Uebergriff eines Sekundarschülers


Nach meinem Dafürhalten hat Feuerthalen diese Krisensituation antizipiert. Denn die wichtigsten Schlüsselpersonen haben am Anfang richtig gehandelt:

Rasch informiert!

Nur Fakten beschrieben!

Keine Mutmassungen, keine Vermutungen

Hoffentlich bleibt dies so!!



Der Übergriff soll sich bereits am vergangenen Mittwochnachmittag ereignet haben, wie die Schulleitung Feuerthalen am Montagabend ausgewählten Medien mitteilte. Im Schreiben der Schule heisst es: «Das Opfer ist ein Mädchen aus der Primarschule, als Täter steht ein Junge aus der Sekundarschule unter Verdacht.» Dieser sei durch die Polizei festgenommen worden und werde nun durch die Jugendanwaltschaft Winterthur befragt.


Zum Alter von Opfer und Täter wollte Schulleiter Thorsten Knüfer auf Anfrage keine Angaben machen: «Wir haben in Feuerthalen rund 100 Schüler. Mit jeder weiteren Angabe über die Involvierten könnten diese leicht identifiziert werden.» Knüfer will deshalb auch nicht sagen, in welche Klassen die beiden gehen. In der 3400-Seelen-Gemeinde ist man sich derweil sicher: beim mutmasslichen Täter soll es sich um einen 14-Jährigen handeln.


Was am Mittwochnachmittag um 17.30 Uhr effektiv passiert sei, wisse er nicht, sagt Knüfer: «Ich weiss es nicht und ich will es gar nicht wissen.» Klar sei jedoch, dass es sich um einen schweren sexuellen Übergriff gehandelt haben müsse. «Sonst hätte die Polizei den Jungen nicht verhaftet», glaubt der Schulleiter. Sicher ist, die Tat ereignete sich nicht auf dem Schulareal und nicht während der Schulzeit.


Mädchen wieder in der Schule


Das Mädchen geht seit Montag in Begleitung eines Schulsozialarbeiters wieder zur Schule. Betreut werden aber auch die beiden betroffenen Klassen; die des Opfers und die des Täters. Weiter bot die Schule Feuerthalen auch der Familie des Opfers ihre Unterstützung an, «um die Situation möglichst gut bewältigen zu können.» Die Schule hält weiter fest, dass sie das Verhalten des Täters aufs Schärfste missbillige und auch weiterhin alles unternehmen werde, um die Integrität der Schüler zu schützen.





Ein Schüler soll sich in Feuer­thalen an einem 9-jährigen Mädchen vergangen haben. Im Gebüsch lag ein Pornoheft. (Foto: Paolo Foschini)
Ein Schüler soll sich in Feuer­thalen an einem 9-jährigen Mädchen vergangen haben. Im Gebüsch lag ein Pornoheft. (Foto: Paolo Foschini)
Quelle Blick
Mittwochabend, halb sechs Uhr: Der Trainer der E-Fussballjunioren in Feuerthalen ZH verlässt das Fussballfeld beim Primarschulhaus Stumpenboden. Er will beim Wäldchen pinkeln – denn die Toitoi-WC-Kabinen am Platz sind kürzlich abtransportiert worden.

Doch aus den Gebüschen dringen verdächtige Geräusche: Der Trainer hört ein Mädchen schluchzen. Er will nach dem Rechten sehen. Da schiesst der Iraner-Bub (14) zwischen den Bäumen hervor, rennt davon und flieht mit dem Velo.

Der Fussballtrainer rennt ihm nach, doch er kann den Sek-C-Schüler aus dem Dorf nicht mehr einholen. Als er zurück zum Wäldchen kommt, ist auch das Mädchen verschwunden.

Die Neunjährige ist eine Viertklässlerin und wohnt nur eine Minute vom Tatort entfernt. Dort lag gestern noch ein Pornoheft auf dem waldigen Boden.
Die Polizei nimmt den 14-Jährigen zwei Tage nach dem Vorfall fest. Wegen «Verdachts auf strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität» steckt ihn Alexandra Ott Müller von der Jugendanwaltschaft Winterthur sogar in Untersuchungshaft.

Ob der Sek-Schüler geständig ist, wollte sie gestern nicht sagen.

«Was am Mittwoch genau passiert ist, weiss ich nicht. Und ich will es gar nicht wissen», sagt der Feuerthaler Schulleiter Thorsten Knüfer. «Wir als Schule missbilligen das Verhalten des mutmasslichen Täters auf Schärfste. Wir werden auch ­weiterhin alles unternehmen, um die Integrität unserer Schüler zu schützen.»
Das Mädchen selber und seine Familie werden jetzt psychologisch betreut. Seit Montag besucht die Neunjährige wieder den Schulunterricht.

Thorsten Knüfer, Schulleiter: «Was am Mittwoch genau passiert ist, weiss ich nicht. Und ich will es gar nicht wissen.» (Foto: Paolo Foschini)
Thorsten Knüfer, Schulleiter: «Was am Mittwoch genau passiert ist, weiss ich nicht. Und ich will es gar nicht wissen.» (Foto: Paolo Foschini)

 Je klarer  mir etwas ist, umso mehr Aufwand braucht es, dieses Selbstverständliche zu erklären




Beim gestrigen Coaching wurde mir einmal mehr bewusst:


Für Fachleute,  denen komplexe Sachverhalte ganz selbstverständlich sind, haben oft grosse Mühe, dies Laien oder Journalisten zu erklären. Denn sie setzen voraus, dass viele Selbstverständlichkeiten beim Adressaten ebenfalls klar sein müssen. Diese Voraussetzung erschwert dann  das Mediengespräch enorm.


Als intelligenter Experte lohnt es sich deshalb immer zu bedenken:


Je klarer mir ein Sachverhalt ist, um so mehr muss ich mich konzentrieren, angebliche Selbstverständlichkeiten zu konkretisieren. Der Aufwand wird somit grösser, wenn ich meine Formulierung nicht mehr auf allgemeine unpräzise Formulierungen abstützen kann.


Bild mit Wort Bild



FAZIT:

Fachspezialisten müssen bei Medienauftritten lernen, dass Journalisten oder Zuhörer weder dumm noch blöd sind, wenn sie nur "Bahnhof" verstehen. Sie müssen lernen, angebliche Voraussetzungen zu konkretisieren. Am besten mit einem Beispiel.

Viele erfolgreiche Spezialisten haben im Studium nicht gelernt, dem Gegenüber "Bilder im Kopf" entstehen zu lassen. Sie "baden" gleichsam in abstrakten Fachbegriffen
Wenn ich den Zuhörern mit Worten keine Vor-stellung gebe, dann machen sie sich zwangsläufig ihr eigenen Bild - und das kann völlig falsch sein. Vor- stellen heisst: Ein konkretes Bild so vor den Gedanken des Partners stellen, dass er es sieht (sich vorstellen kann) und es dadurch so sieht, dass er das Wesentliche  - fassen- erfassen (damit auch verstehen) kann.


LINK:
  1. Die Kraft der Einbildung

    Leider sind sich viele Ausbilder zu wenig bewusst, dass sie den Lernenden das entsprechende Lernbild einbilden müssten. Ein guter Aus-bildner ist im Grunde ...
    www.rhetorik.ch/Einbildung/Einbildung.html - Cached - Similar


    rhetorik.ch aktuell: Die BBB Formel

    29. Okt. 2010 ... Die BBB Formel ... Analogien die wir der Kernbotschaft gekoppelt werden muss: Lukesch festigte diese bewährte Erkenntnis mit der BBB Formel: ...
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