Dienstag, 29. März 2011

Skandale


Jede Woche wird eine neue Sau durchs  globale Dorf getrieben

Im Persönlich.com schrieb Edith Hollenstein treffend (Ich zitiere):


In einer Zeit, in der das Kapital eines Journalisten nicht mehr spezialisiertes Fachwissen, sondern vielmehr über Geschwindigkeit und Emotionalisierung erreichte Aufmerksamkeit ist, werden immer neue Skandale geschaffen, immer neue Sauen durch’s Dorf getrieben. In einer Zeit, in der das Internet traditionelle Medien in Bedrängnis bringt, dominieren kurzzeitige Aufregung und Boulevardisierung. Ein «Skandal» jagt den anderen. Was aus den sogenannten Skandalen wird, wie sich Geschichten fortschreiben, wie sie enden. Aber das interessiert niemanden, denn die Zeit fehlt.
(Ende Zitat)


Kommentar: Es mangelt an Medien, die sich auf wenige aber relevante Themen vertiefen und Geschichten zu Ende erzählen.
Im Youtube gibt es einen Video, der darlegt, wie Skandalgeschichten angerissen werden und Sündenböcke gesucht werden nach dem Prinzip des Vermutens "Was wäre wenn..?"
Bei allen Skandalgeschichten Kachelmann, Sarrazin, Love Parade Duisburg, Terrorverdacht usw.

wurden Skandale immer nur angerissen aber nie zu Ende geschrieben.
Gerüchte genügten. Es brauchte attraktive Zutaten und man konnte wieder eine neue Sau durch die Gassen (Medien) jagen).
Die Rechnung ging stets auf. Die Quoten waren gesichert. Es lohnt sich, nachfolgende Video ganz anzuschauen:


Videos zu Youtube ZAPP Skandale

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Die Medien-Gier nach dem täglichen Skandal ...
10 Min. - 13. Jan. 2011
Hochgeladen von ARD

youtube.com



Zur Qualität der Medien



"Die Qualität der Medien" darf nicht zu einer Hohlformel verkommen. Wir müssen auch der Frage nachgehen, wie sich die Qualität der Medien verbessern lässt.


Ich hatte jüngst Otmar Hersche im Klee Museum in Bern getroffen  und wir führten ein Gespräch über die Qualität der Medien.  Nach Hersche fehlt es in der heutigen Medienlandschaft  vielfach an der Vertiefung von Themen.
Der ehemalige Fernsehdirektor schickte mir nach unserem Dialog sein Buch, in das ich mich nachträglich vertiefte und die Thematik (Optimierung der Qualität)  mit ganz anderen Augen sehen lernte. Hersches Buch trägt den Titel:

Erinnerungen an den Journalismus

Die parteinahen Zeitungen, die während Jahrzehnten die Vielfalt politischer Meinungen und Interessen zum Ausdruck gebracht hatten, mussten eine nach der anderen aufgeben. Die Presse wurde zum Geschäft, das immer mehr von immer weniger...
 
2008, 301 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-Weiss-Abbildungen, Masse: 13,9 x 20,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch Rotpunktverlag, Zürich ISBN-10: 3858693812
ISBN-13: 9783858693815
Erinnerungen an den Journalismus, Otmar Hersche, Biografien







Hersches Erinnerungen sind immer noch hochaktuell. Sie sind auch richtungsweisend für den zukünftigen Journalismus.



Es trifft zu: Die parteinahen Zeitungen, die während Jahrzehnten die Vielfalt politischer Meinungen und spezifische Interessen zum Ausdruck gebracht hatten, mussten eine nach der anderen aufgeben. Die Presse wurde zum Geschäft. Immer weniger Verlagshäusern sind noch in diesem Geschäft tätig. Auch  bei den elektronischen Medien etablierten sich kommerzielle auf dem Markt, bei dem es vor allem um Marktanteile (Einschaltquoten) geht.  Medien wurden zu Objekten von Zeitströmungen, als Orte der Begegnung. In der Erinnerung des Autors tauchen Menschen auf, die ihre Zeit prägten.  Otmar Hersche* hat die Entwicklungen in verschiedenen Funktionen und sozusagen am eigenen Leib erlebt. Ich verspüre während der Lektüre des Buches, dass es Otmar Hersche vor allem um die Qualität der Medien geht.  Mit seinem Anliegen nach Vertiefung spricht er mir aus dem Herzen. Ich bin überzeugt, dass moderne Journalisten weiterhin gefragt wären, wenn sie der Versuchung widerstehen, nur noch Kurzfutter anzubieten und über einschaltträchtige Skandale zu berichten.  Wer sich die Mühe nimmt die Gratisangebote und Onlinebeiträge diagonal zu überfliegen, merkt rasch: Die meisten Beiträge sind analog. Es herrscht gegenseitiges Trittbrettfahren. Themen werden nur angerissen und nicht weiter verfolgt. Die Geschichten, News und  Meldungen sind meist nur leicht abgeändert  und lediglich mit anderen Fotos versehen.  Kommentare und vertiefende Analysen fehlen. Ich würde es begrüssen, wenn Otmar Hersche uns auch noch seine konkreten Vorschläge zur Qualitätsverbesserung der Medien für die Zukunft konkret zu Papier bringen würde. Ich bin sicher, seine wertvollen  Gedanken, könnten uns gangbare Erfolgswege in der Medienlandschaft der Zukunft aufzeigen.


*
hersche.jpg
Otmar Hersche, geb. 1934, war Redaktor beim Aargauer Volksblatt und anschließend Programmgestalter »Wort« beim Radiostudio Bern. 1971-1974 Chefredaktor des Vaterland, 1974-1978 Programmdirektor von Radio DRS und 1978-1982 Direktor von Radio und Fernsehen DRS. Die letzten zehn Jahre seines Berufslebens 1986-1996 produzierte er Hintergrundsendungen für Radio DRS. Seither wirkt er als freier Publizist.


Der Fukushima-Effekt


Die Katastrophe in Japan hatte für die Grünen positive Auswirkungen.
Es fragt sich, ob sich nach dem Erdrutschsieg in Deutschland, der Erfolg der Grünen in den kommenden eidgenössischen Wahlen auch  drastisch auswirken wird.
Bei den Regierungsratswahlen in Baselland (Schweiz) wurde jedenfalls auch ein Grüner in die Regierung gewählt und dies führte zur Abwahl des bisherigen SVP Vertreters.



Ich zitiere BILD:




Mappus Gruener Ministerpräsident
FDP Beck

Wahlen

In Deutschland strahlen die Grünen, heisst es.

Kommentar: Laut Politologen wird Merkel die Ohrfeige nicht gross schaden. Sie befindet sich in einer einmaligen Machtposition. Sie war so schlau und hat rechtzeitig alle Konkurrenten, die gefährlich werden könnten ausser Gefecht gesetzt (aus dem Boot geworfen oder wegbefördert). Zittern muss Aussenminister Westerwelle, weil die GELBEN zu oft laviert hatten und ihre Versprechen nicht durchsetzen konnten (Steuersenkungen) und sich bei der Libyenhilfe fragwürdig verhalten hatte. Nach meiner Prognose wird sich der Fukushima-Effekt fortsetzen, nach dem soeben die Hiobsbotschaft  über eine teilweise Kernschmelze verbreitet wurde. Die Katastrophe konnte somit in Japan immer noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Der schleichende Gau geht weiter. Dies wird politische Folgen haben. Nach dem Beben in Japan werden wir voraussichtlich bei den bevorstehenden Wahlen weitere politische Beben erleben. Die grüne Welle könnte als politscher Tsuami die politische Landschaft stark verändern. Obschon die Politologen  diesbezüglich unterschiedliche Prognosen machen.