Donnerstag, 29. Mai 2014

Ein Blick in die mathematische Welt von Oliver Knill

Man muss die Gebilde nicht verstehen: Sie sind dennoch eine Augenweide.

Math 21a, Fall 2013/2014, Multivariable Calculus, Harvard ...

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Oliver Knill, SciCenter 432, (617) 495-5549 knill@math.harvard.edu | Department of Mathematics |Faculty of Art and Sciences | Harvard College.

Spring, 2014: I teach Math 1a and Math E-320 this spring. A graph geometry update. A landscape inverse problem. Slides orbital networks and AMS meeting Baltimore slides. A Charles river and Bike run. Chinese remainder update and javascript demo. Summer 2014 website and preliminary syllabus [PDF]. About calculus on graphs. Sinai won Abel prize, see Sinai billiard.

Le Pens Erfolg ist kein Zufall

Die Gründe des Erfolges

Der rechtsextreme Front National triumphierte bei der Europawahl. Über Jahre verstand es Marine Le Pen mit einfachen Botschaften die Bürger zu begeistert.


Die Medien schreiben von einem politischen Erdbeben. Der sozialistische Präsident François Hollande ist mitschuldig. Er hat es Marine Le Pen zu leicht gemacht. Der Triumph des rechtspopulistischen Front National bei der Europawahl ist für viele eine Katastrophe . Holte die nationalistische Partei von Marine Le Pen vor vier Jahren nur rund 6 Prozent der Stimmen, so ist sie nun auf 25 Prozent gesprungen und sogar stärkste Kraft im Land.


Gegenüber  dem Front National ist das bisherige politische Personal ratlos.  Le Pen gelang es nicht mehr nur die Proteststimmen zu bündeln. Seit sie die Partei 2011 übernommen hatte, verstand  sie es, immer mehr Franzosen für ihre einfachen Botschaften zu gewinnen. Es gelang ihr  mit den Ängsten der Bürger zu politisieren., Die Bevölkerung fühlt sich seit Jahren weder von den Konservativen noch von den Sozialisten verstanden.

Nach Le Pen ignorieren die "Eliten" in Paris die Nöte des Volkes. Stattdessen beugen sie sich den Spardiktaten aus Brüssel und Berlin.  Für den wirtschaftlichen Niedergang Frankreichs und die Arbeitslosigkeit trägt Europa die Schuld. Le Pens Lösung: Raus aus der Europäischen Union, den Euro abschaffen. Solche kommen gut an bei den Menschen, vor allem  in den verarmenden Gegenden. In den Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit hat der Front National bei der Europawahl besonders gut abgeschnitten. In den alten Industriehochburgen im Nordosten des Landes erreichte der FN in einigen Départements sogar bis zu 40 Prozent der Stimmen. Auch im wirtschaftlich schwachen Südosten des Landes, wo viele Migranten leben, buchte Le Pen Gewinne.
Ich zitiere Spiegel-online:
Die Franzosen sind  mehrheitlich kaum gegen die EU eingestellt. Doch sie haben  wenig Vertrauen in europäische Institutionen wie die Kommission. Le Pen will  die bedrohte französische Landwirtschaft retten und möchte das Land stärker abschotten. Abschottung heißt für sie auch: Grenzkontrollen wieder einführen und den Zuzug von Migranten radikal verringern. Auf antisemitische und ausländerfeindliche Parolen - so wie sie bei ihrem Vater Jean-Marie Le Pen hören konnte, verzichtet sie. Aber sie wettert gegen Muslime und fordert angesichts von muslimischen Freitagsgebeten auf öffentlichen Plätzen ein Ende der "Besatzung".
Erstaunlich, dass die Rechtsextremen viele junge Menschen ansprechen. Jedes dritte Mitglied ist nach Angaben der Partei jünger als 30 Jahre, in den Führungspositionen sitzen viele junge Politiker. Das hat sich am Wahltag ausgezahlt: Ein Drittel der Unter-35-Jährigen hat laut "Le Monde" für den FN gestimmt.

KOMMENTAR: Der Erfolg des Font National könnte auf andere Länder einen Dominoeffekt ausüben. Ein Staat, der die Unzufriedenheit der Bürger bewusst ausklammert und die Probleme im Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit oder Masseneinwanderung verdrängt, muss sich nicht wundern, wenn sich  der Unmut an der Urne entlädt.

Nachlese des Jubiläums von PERSOENLICH



Heute werde ich ganz "persönlich"

Bild des Benutzers Roger Schawinski
Roger Schawinski
Aus journalistischer Sicht sind Jahrestage, Geburtstage und Nachrufe oft genutzte, aber besonders einfallslose Anlässe, um sich einer Person, einer Institution oder einer Sache zu widmen, bei denen die Grundprinzipien der Wahrheitsfindung kommoderweise ohne jeden Skrupel über Bord geworfen werden dürfen. Diese Erkenntnis erleichtert mir die Aufgabe, sowohl "persönlich" als auch seinen langjährigen Chefredaktor, meinen Freund Matthias Ackeret, über den grünen Klee zu loben. Denn alles andere würde selbst von einem Kolumnisten, der sein Image als altgedienter Branchenkritiker verbissen zu verteidigen versucht, zu Recht als unziemlich empfunden.
Wenn ich meine Laudatio mit der Bemerkung beginne, dass sich wohl noch vor wenigen Jahren kein einziger Bewohner dieses Planeten hätte vorstellen können, dass das kleine Special-Interest-Produkt "persönlich" bessere Überlebenschancen hat als der alles überragende Branchengigant PubliGroupe, so ist dies wohl kein keimfreies Kompliment zum 50. Geburtstag. Es ist jedoch der Beleg dafür, dass über Jahrzehnte erworbene Marktmacht zum Mühlstein werden kann, wenn es nicht ausreicht, einen Grossdampfer auf einen etwas anderen Kurs zu bringen, sondern dass man ihn besser möglichst frühzeitig gegen windschlüpfrige Beiboote eintauschen sollte, die den neuen Fährnissen besser gewachsen sind.
Das alte Management-Diktum, dass es schwierig ist, eine Firma zu gründen, noch schwieriger, sie zu führen, dass es aber am allerschwierigsten ist, sie gut und zu einem optimalen Zeitpunkt zu verkaufen, hatte niemals mehr Berechtigung als in der heutigen Medienwelt. So löste der frühere "persönlich" Besitzer, der clevere Oliver Prange, beim Verkauf seiner randständigen Boutique an die übermächtige PubliGroupe wohl einen ähnlich hohen Preis, wie ihn die PubliGroupe beim Verhökern der einstigen Ertragsperle Publicitas nur wenige Jahre später kassierte.
Dass der einst in hektografierter Form verbreitete Branchendienst "persönlich" die Stürme der Zeit unbeschadet überstanden hat, ist vor allem aber dem Engagement und der "persönlich"keit von Matthias Ackeret zu verdanken. Der weitgehend unideologische Blocher-Apologet, der sein Faible für mächtige Männer beim dominierenden Politiker der letzten 30 Jahre ohne jegliche Scham auslebt und sich dem damit einhergehenden Spott vieler Branchenkollegen ungerührt und mit grosser Heiterkeit stellt, erwies sich für "persönlich" nicht als Pferdefuss, sondern als Beweis für die Candide’sche Unschuld seines Chefredaktors, dem jegliche berufsbedingte Boshaftigkeit abgeht. Auf diese Weise sicherte sich der sympathische, immer ansprechbare Matthias Ackeret bei einer grossen Zahl von Menschen eine Vertrauensbasis, die ihm viele Türen öffnet. Seine Fairness führte ihn nicht nur zu den hochkarätigsten, auch international bekannten Interviewpartnern, die sich mit Freude seinem kleinen Medium zur Verfügung stellen.
Mit seiner Frohnatur beweist er sich ebenfalls als erfolgreicher Inseratenverkäufer sowie als Förderer und Entdecker von journalistischen Talenten, die in seinem angstfreien Umfeld gedeihen können. Und wenn ich dies hier mit solch klaren Lobpreisungen formuliere, glaube ich, dass ich mich trotz Jubiläums-Brimborium kaum von einer Realität entfernt habe, über die ich auch vor einem gestrengen Gremium in diesem Sinne Zeugnis ablegen würde.
Also: viel Erfolg und viel Spass, Matthias! Und viel Glück für die Zukunft von "persönlich" und persoenlich.com, und dies für alle Beteiligten – inklusive des möglichen vierten Besitzers dieses bisher so liebevoll betreuten Kleinods.